Bank of Japan: Signale über den künftigen Zinspfad erwartet
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Im Vergleich zu der ‚historischen‘ Zentralbanksitzung im März, als die Bank of Japan (BoJ) ihre Negativzinspolitik und die Renditekontrolle am langen Ende der Kurve beendete, wird die April-Sitzung diesen Freitag, 26.4., eher unspektakulär. Wir erwarten, dass der Leitzins bei 0,1 Prozent belassen wird und die BoJ ihre akkommodierende Haltung fürs Erste bekräftigt. Der Fokus wird klar auf der Forward Guidance liegen. Die neuen Inflationsprognosen der Zentralbank werden erstmals die Projektionen für das Fiskaljahr 2026 enthalten. Wenn die BoJ für diesen Zeitraum eine Inflation von 2 Prozent prognostiziert, signalisiert dies, dass sie ihr 2-Prozent-Inflationsziel als erreicht ansieht – und damit den Weg für weitere Zinserhöhungen in den nächsten Monaten frei macht.
Was die Kommunikation der Bank erschwert, ist die kontinuierliche Yen-Abwertung. Hauptgrund hierfür ist vermutlich eine Verschiebung der Markterwartung hinsichtlich der ersten Fed-Zinssenkung – was außerhalb der direkten Kontrolle der BoJ liegt. Doch ergeben sich hierdurch Aufwärtsrisiken für die heimische Inflationsentwicklung und im Extremfall sogar das Risiko einer unkontrollierten Abwärtsdynamik. Das japanische Finanzministerium ist bereits alarmiert. Die BoJ könnte zur Hilfe kommen, indem sie das Notenbankprotokoll um den Hinweis ergänzt, dass starke Währungsbewegungen unerwünscht sind. Wir erwarten jedoch nicht, dass solche verbalen Interventionen dauerhaft Wirkung zeigen. Eine spürbarere Auswirkung dürften hingegen künftige Zinserhöhungen haben, die wir in nicht allzu ferner Zukunft erwarten.
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