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12:09 Uhr, 02.03.2018

Bank of Japan erwägt Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik

Man höre und staune! Die eisernste Verfechterin einer expansiven Geldpolitik, die Bank of Japan (BoJ), will nicht mehr so richtig und denkt über eine Rückführung der lockeren Instrumentarien nach.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Was haben Dieselmotoren und die aggressiv lockere Geldpolitik gemeinsam? Beide scheinen Auslaufmodelle zu werden. Nun hat selbst die bisher weltweit so ziemlich eisernste Verfechterin einer expansiven Geldpolitik, die Bank of Japan (BoJ), einen möglichen Ausstieg ab dem kommenden Jahr ins Spiel gebracht. Man werde voraussichtlich im Fiskaljahr 2019 im geldpolitischen Ausschuss über ein entsprechendes Ausstiegsszenario nachdenken, sagte Notenbankchef Haruhiko Kuroda am Freitag.

Die BoJ versucht seit nahezu fünf Jahren, mit Niedrigzinsen und einer Geldschwemme Konjunktur und Inflation anzuheizen. Seit Februar 2016 gilt in Japan sogar ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent. Dadurch sollen Banken davon abgehalten werden, Geld bei der Notenbank zu parken, anstatt Kredite zu vergeben.

Das erstere Ziel der Wirtschaftsbelebung ist weitgehend gelungen. Das Land befindet sich zwar derzeit in der längsten Wachstumsphase seit Ende der 80er-Jahre - dabei sind aber vor allem die Exporte und die Investitionen der Unternehmen die Katalysatoren. Eine erkennbare Teuerung aber lässt weiter auf sich warten. Viele Marktbeobachter sprechen der lockeren Geldpolitik bereits ab, das geeignete Instrumentarium im Köcher zu haben, um der Inflation auf die Sprünge zu helfen.

Kuroda und seine Mannen gehen dennoch unverdrossen weiter davon aus, dass gegen Ende des kommenden Fiskaljahres Anfang 2020 das Notenbank-Inflationsziel von zwei Prozent erreicht sein wird. Dass die Rate schon zu einem früheren Zeitpunk auf zwei Prozent steigen könnte, hält er für unwahrscheinlich. Recht hat er: Zuletzt verharrte der Preisindex ohne frische Lebensmittel, auf den die Währungshüter vor allem blicken, bei 0,9 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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