Bank of England: Weniger als Fed oder EZB, aber dennoch kräftig
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Zum zweiten Mal in Folge hat die Bank of England (BoE) ihren Leitzins ‚Bank Rate‘ um 50 Basispunkte auf nunmehr 2,25 Prozent angehoben. Damit zeigt sie, dass sie – wie in ihrer Forward Guidance angegeben – bereit ist, mit einer „kräftigen Antwort“ auf die hartnäckig hohe Inflation zu reagieren. Angesichts des starken Lohndrucks und einer quasi zweistelligen Inflationsrate erscheint dies auch erforderlich.
Gleichzeitig ist sich die BoE aber bewusst, dass die Konjunkturindikatoren gen Süden zeigen – die erwartete Rezession kommt näher. Dies dürfte der Hauptgrund gewesen sein, dass sie von einer noch kräftigeren Zinsanhebung abgesehen hat. Restriktiver wird die Zentralbank aber auch durch ihre Entscheidung, nun mit dem Verkauf von Staatsanleihen von ihrer Bilanz zu beginnen („Quantitative Tightening“). Wenngleich der Pfad der Verkäufe recht moderat ist, wird er dennoch zu einer Verknappung von Liquidität führen.
Zudem haben die von der neuen Regierung eingeführten Energiepreisdeckel für Haushalte und Unternehmen die geldpolitische Gemengelage nochmals verändert. Kurzfristig verhindern sie die befürchtete weitere Explosion der Inflationsraten. Mittel- bis langfristig aber wirken sie nachfragestimulierend und ziehen zudem eine höhere Neuverschuldung nach sich. Nicht zuletzt deshalb wird die BoE in den kommenden Monaten noch mehrmals nachlegen müssen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.