Ausverkauf an den Märkten – Das steckt dahinter!
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.925,25 Pkt (XETRA)
Seit Dienstagabend haben die Aktienmärkte rund um den Globus heftige Kursverluste verzeichnet. Auch an der Börse in Frankfurt ging es kräftig abwärts: Der DAX stürzte gegenüber dem am Dienstag erreichten Tageshoch von knapp 12.500 Punkten um mehr als 4,5 Prozent ab, in weniger als zwei Handelstagen.
Auslöser waren in erster Linie die gestern veröffentlichten sehr schwachen Stimmungsdaten aus der US-Industrie: Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA, einer der wichtigsten Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Industrie, ist im September unerwartet weiter eingebrochen und entfernte sich weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das belastete gerade den export- und konjunktursensiblen deutschen Aktienmarkt stark.
Der Einbruch beim ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie belegt, dass sich die von Trump angezettelten Handelskonflikte immer deutlicher auf die Realwirtschaft auswirken und die Weltkonjunktur womöglich ins Wanken bringen. Das erwischt die Marktteilnehmer völlig auf dem falschen Fuß, denn in den vergangenen Wochen war das Pendel eher wieder in die andere Richtung geschwungen: Die Wachstumssorgen wurden als übertrieben abgetan und die US-Wirtschaft schien weiter in einer robusten Verfassung zu sein. Doch jetzt zeigt sich, dass die US-Wirtschaft keineswegs mehr so robust ist, wie es bis zuletzt den Anschein hatte. Die US-Notenbank hat zwar mit einer Leitzinssenkung zuletzt gegengesteuert, doch die Reaktion dürfte viel zu spät kommen und viel zu gering ausfallen. Die Fed ist wohl "behind the curve", bleibt also hinter dem zurück, was der Markt für angemessen hält. Am Freitag könnten die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für September weitere wichtige Datenpunkte für die US-Wirtschaft liefern.
Wie sieht es in Europa aus? Während Deutschland bereits im dritten Quartal in eine "technische Rezession" abgerutscht sein dürfte, wächst die Wirtschaft der Eurozone insgesamt noch moderat. Doch zugleich zeichnet sich auch hier eine empfindliche Abkühlung ab, die an das Vorfeld der Finanzkrise aus dem Jahr 2008 erinnert.
Ein wichtiger "Echtzeitindikator" für den Zustand der Wirtschaft in der Eurozone ist der €-coin-Index, der von der italienischen Notenbank und dem Wirtschaftsforschungsinstitut CEPR berechnet wird. Der Index bezieht eine Vielzahl von zeitnah vorliegenden Wirtschaftsdaten in seine Berechnung ein. Der Index wird monatlich veröffentlicht und soll den zugrunde liegenden Wachstumstrend in der Eurozone im jeweiligen Monat abbilden. Kurzfristige Schwankungen sollen dabei durch die Berechnungsmethodik eliminiert werden.
Der zeitnah vorliegende €-coin-Index korreliert gut mit den offiziellen Daten zum Wirtschaftswachstum, die erst mit einiger zeitlicher Verzögerung veröffentlicht werden. Der Indexwert entspricht näherungsweise der Wachstumsrate auf Quartalsbasis gegenüber dem Vorquartal. Aktuell zeigt der €-coin-Index, dass sich das Wachstum deutlich abgeschwächt hat, aber noch positive ist.
Besser als die Wachstumsrate gegenüber dem Vorquartal zeigt die jährliche Wachstumsrate den ungefähren Konjunkturverlauf im "big picture". Rechnet man die Daten des €-coin-Index so um, dass sich daraus für jeden Monat näherungsweise die jährliche Wachstumsrate des BIP in der Eurozone ergibt, so ergibt sich das folgende Bild. Nach einem Höhepunkt im zweiten Quartal 2018 hat sich das Wachstum in der Eurozone bereits spürbar abgekühlt.
Der drastische Rückgang der Wachstumsrate erinnert an die Entwicklung nach dem Platzen der Internetblase 2000, an die US-Immobilienkrise 2008 und an den Höhepunkt der Euro-Krise 2012. Anleger sind gut beraten, die aktuellen Schwierigkeiten nicht nur als vorübergehende Probleme zu betrachten.
Am Donnerstag können die deutschen Börsianer erst einmal aufatmen. Wegen des Tags der Deutschen Einheit bleiben die Börsen hierzulande geschlossen. Am Freitag gibt es dann aber ein großes Gap-Risiko für die heimischen Anleger. Da die internationalen Aktienmärkte am Donnerstag weiter einbrechen oder aber auch zu einer zwischenzeitlichen Erholung ansetzen könnten, sind für den DAX am Freitag zum Handelsstart größere Sprünge wahrscheinlicher als sonst. Es bleibt also spannend.
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und wer nicht weiß wie und wo man den Dax heute handelt, sollte sich besser informieren.....😀😎
Nun ja, Fakt ist wir sitzen langfristig in der Falle was mittelfristig zu stark steigenden Kursen führen muss. Das Geld wird zunehmend weniger Wert und die Bevölkerung wird enteignet, bei deutschen Aktien tut sich noch nicht viel und wir stehen abzüglich der Divi seit Jahren am selben Fleck. (und ja ich habe den Draghi Crash gelesen)
Die Unternehmensgewinne sind nicht rosig aber stabil !
Meine Schlussfolgerung dazu
Vor dem Fall muss der Anstieg erfolgen. (Sonderereignisse ausgenommen)