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13:17 Uhr, 22.06.2017

Australien droht eine Immobilienblase - Moody’s senkt Bonität für Großbanken

Der Immobilienboom in Australien könnte in eine Blase münden. Die Opfer wären zunächst die kreditgebenden Banken. Nun haben Ratingagenturen die Bonität von Großinstituten zurückgenommen.

Erwähnte Instrumente

  • AUD Australia & New Zealand Banking Group 21
    Kursstand: 100,10 % (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • National Australia Bank Ltd.
    ISIN: AU000000NAB4Kopiert
    Kursstand: 19,643 € (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Sydney/ New York (Godmode-Trader.de) - Die Ratingagentur Moody’s hat vier australische Großbanken herabgestuft, weil sie wachsende Risiken in deren Anlagen für Immobilien sieht. Die Banken Australia & New Zealand Banking Group Ltd., Commonwealth Bank of Australia, National Australia Bank Ltd. und Westpac Banking Corp. wurden jeweils von Aa2 auf Aa3 herabgestuft. Immobilienkredite machen rund 60 Prozent des Kreditportfolios der Großbanken aus.

„Die Risiken des Häusermarktes sind in den vergangenen Jahren sehr deutlich gestiegen. Die Verschuldung der Haushalte wird zu einem wichtigen Thema“, zitiert die FAZ aus der Stellungnahme von Moody’s. Die Analysten reagieren mit Verspätung auf die Kollegen von Standard & Poor’s, die fast alle australischen Finanzinstitutionen bereits herabgestuft haben. Allerdings nicht die angesprochenen Großbanken. Hier gingen die S&P-Kreditwächter offenbar davon aus, dass der australische Staat in etwaigen Schieflagen einspringen dürfte.

Der australischen Notenbank und auch der Regierung sind die steigenden Preise am Häusermarkt schon seit Längerem ein Dorn im Auge. Daher hat Canberra zum Beispiel den Zugang für ausländische Käufer durch eine Verteuerung der Gebühren massiv eingeschränkt - Australien hatte sich als Fluchtburg vermögender internationaler Investoren entwickelt. Zudem rechnen viele Experten mit einer Erhöhung des Leitzinses durch die Notenbank, was die Kredite gleichfalls verteuert.

Schon jetzt weiter steigende Zinsen und Gebühren der Banken haben dafür gesorgt, dass im ersten Quartal der Bau von Wohnungen in Down Under um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Dies war der stärkste Rückgang seit 16 Jahren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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