Außerordentliche Fed-Zinssenkung kam überraschend
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In einem unerwarteten Schritt senkte die Fed nur zwei Wochen vor ihrer nächsten regulären Sitzung die Zinsen um 50 Basispunkte auf ein neues Zielband von 1,00-1,25 Prozent. Trotz des ungewöhnlich harschen Schritts wurde die aktuelle Wirtschaft als stark beschrieben. Die Ausbreitung des Coronavirus hätte jedoch "neue Herausforderungen und Risiken mit sich gebracht". Die Risiken für die Aussichten haben sich sogar wesentlich verändert, fügte Powell hinzu. Während sich die Auswirkungen der Coronavirus-Krise noch nicht in den Daten zeigen und die USA sich noch in einem frühen Stadium der Virusverbreitung befinden, verwies Powell auf Bedenken beispielsweise aus der Reise- und Hotelbranche. Auf die Frage, ob dies Teil einer koordinierten Aktion sei, antwortete Powell, dass man sich in einer aktiven Diskussion mit anderen Zentralbanken befände, ihre Aktion aber darstelle, was ihrer Meinung nach die richtige Politik für die USA sei. Maßnahmen, die über die Zinsschritte hinausgehen, wurden nicht diskutiert.
Die außerordentliche Zinssenkung kam überraschend für uns. Während wir uns eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung im März gut hätten vorstellen können, stimmt uns die Aktion etwas bedenklich. Was etwa, wenn die Märkte jetzt den Glauben an die Unabhängigkeit der Fed verlieren, da einige Marktteilnehmer und Präsident Trump zuvor stark auf eine Zinssenkung gedrängt haben? Was, wenn die Fed mehr Risiken sieht als die Märkte, was die vorherrschende Unsicherheit im Grunde noch verstärken würde? Obwohl die Geldpolitik nicht in der Lage ist, Lieferketten zu reparieren, Krankheiten zu heilen oder die Menschen dazu zu bringen, zuvor ausgelassene Restaurant- oder Theaterbesuche nachzuholen, hilft die Zinssenkung der Finanzierung von Verbrauchern und Unternehmen.
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