Ausblick 2015 – Wie entwickeln sich die Märkte?
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In einem Ausblick beurteilt Marc Sattler von Advanced Dynamic Asset Management die Entwicklung der wichtigsten Kapitalmärkte in 2015.
Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu und viele Anleger suchen bereits nach Anlagealternativen für das kommende Jahr, zumal die Renditen an den Anleihemärkten noch weiter gesunken sind. Haben viele Investoren vor einem Jahr schon von einer Zinswende in Europa und den USA gesprochen, so erlebten wir vor allem in Europa von Monat zu Monat immer weiter fallende Zinsen. Aktuell werfen 10-jährige deutsche Staatsanleihen lediglich noch 0,7% p.a. ab.
Die Aktienmärkte dürften bis Ende des Jahres weiter hausieren. In unseren Augen sollte insbesondere Europa eine Aufholjagd an den Tag legen, sollte sich der Euro stabilisieren oder sogar weiter schwächer tendieren. Die europäischen Unternehmen sind fundamental etwas günstiger bewertet als die US-amerikanischen. Wir würden jedoch für eine Rally entweder bessere Unternehmenszahlen oder die EZB benötigen. Die EZB dürfte nach eigenen Aussagen besonders im ersten Quartal 2015 eine wesentliche Rolle spielen. Auch Japan sollte weiterhin ein interessanter Markt bleiben.
2015 wird ein gutes Jahr für Aktien
Nächstes Jahr verspricht insgesamt positiv für Aktien zu verlaufen. Historisch gilt das Vorwahljahr als positiv für die Aktienmärkte. Es ist oft eine der zyklisch stärkeren Perioden besonders in den USA. Die Fed dürfte zwar endlich die kurzfristigen Zinsen anheben, das sollte jedoch bereits vom Markt diskontiert sein. Japan wird die expansive Geldpolitik weiter verfolgen und somit die positive Tendenz für die Aktienmärkte unterstützen. Es können im Zuge dessen auch positive Effekte für die anderen Märkte erwartet werden, da die japanischen Investoren und besonders Pension Fonds auch außerhalb des japanischen Aktienmarktes anlegen werden.
Europa und somit die EZB sollten ebenfalls einsehen, dass Worte nicht mehr ausreichen und Taten folgen müssen. Deswegen könnte die Geldmenge weiter ausgeweitet werden und mögliche Käufe von Staatsanleihen endlich im ersten Quartal stattfinden. Wir sollten auch China nicht vergessen, die ihre Geldmarktpolitik nun wieder expansiv ausrichten und gegebenenfalls die Zinsen wieder weiter senken könnte. Somit bieten chinesische Aktien ebenfalls Potential für das kommende Jahr, zumal diese über 5 Jahre lang von der breiten Masse der Anleger stark außer Acht gelassen wurden und nun fundamental günstig bewertet sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von chinesischen Aktien beläuft sich, gemessen am CSI 300 Index auf ca. 12. Im Vergleich dazu beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis im DAX 17,5.
Auch 2015 bestimmt die EZB den Rentenmarkt
Die Rentenmärkte besonders in Europa werden weiterhin positiv von der EZB beeinflusst. Es ist jedoch schwer vorstellbar wie weit die Renditen der Staatsanleihen insbesondere in Deutschland und Frankreich weiter fallen können. Die Spreads der Peripherieländer könnten sich weiter verengen.
Die niedrigen Renditen in Europa zwingen den Anleger dazu weitere Risiken aufzunehmen. Es gibt für Investoren drei grundsätzliche Überlegungen. Investition in Realwerte wie Aktien, die Duration der Investment zu erweitern, also die Zinsänderungsrisiken auf sich zu nehmen und außerhalb Europas in unterschiedliche Währungsräume investieren, die noch erheblich höhere Renditen erwirtschaften jedoch auch mit höheren Risiken verbunden sind. Die Entscheidung ist nicht einfach und wird eindeutig von den Präferenzen der jeweiligen Anlegertypen abhängen. In unseren Investmentansätzen verwenden wir alle drei Komponenten mit einem sehr strikten Risikomanagement, um die möglichen negativen Marktbewegungen abzufedern. Im Laufe des Jahres 2014 wie bereits 2013 haben alle drei Stellschrauben/Risiken eine sehr gute Performance an den Tag gelegt. Wir erwarten, dass auch in 2015 mit einer Mischung aus den unterschiedlichen genannten Rendite/Risiko Quellen ein guter Ertrag erwirtschaften werden, auch mit einem Risiko, dass sich individuell je nach Präferenz der Investoren gestalten lässt.
Entwicklung der Währungen uneinheitlich
Die schwierigste Einschätzung betrifft den Wechselkurs Euro-USD. Der Konsensus scheint gegen den Euro zu sein und für den USD. Wir würden erstmal eine Stabilisierung der Wechselkurse erwarten, bevor in der zweiten Jahreshälfte der Euro durchaus wieder zur Schwäche neigen könnte.
Rohstoffe bieten sich nicht an
Rohstoffe spielen in unseren Überlegungen erst einmal eine Nebenrolle, da wir die Chancen im Aktien und Währungsbereich für attraktiver halten. Zumal z.B. die Ölpreisentwicklung zurzeit in starker Abhängigkeit von politischen Machtspielen zwischen Saudi Arabien, Russland und den USA zu sein scheint. Gold gehörte in diesem Jahr für die meisten Anleger ebenfalls nicht zu den gesuchten Investitionsmöglichkeiten, so hat sich z.B. der Goldbestand in Indexprodukten um weiter 8,5% verringert. Seit dem Hoch 2013 hat sich der Bestand, der von ETFs und ETCs gehalten wird von ca. 85 Mio. Feinunzen auf zurzeit ca. 52 Mio. Feinunzen verringert.
Fazit: Flexibilität ist oberstes Gebot
Somit bleibt auch im kommenden Jahr 2015 unserer Ansicht nach die Flexibilität bei der Vermögensanlage besonders wichtig. Die Herausforderung wird darin bestehen im Bereich der Anleihen eine Mischung aus sicheren und noch attraktiv verzinsten Renten zu finden und im Aktienbereich sich dynamisch an die Marktgegebenheiten anzupassen, denn es kann durchaus immer wieder zu schnellen Gegenbewegungen an den Märkten kommen. Globale Markttrends können sehr volatil und uneinheitlich werden. Besonders in einigen Emerging Markets werden unserer Meinung nach erhebliche Renditepotentiale liegen, die jedoch auch mit wesentlichen kurz- bis mittelfristigen Risiken verbunden sind. Diese volatilen Marktverhältnisse, wie wir sie bereits 2014 erlebt haben können von den einzelnen Investoren vorwiegend in einem gut strukturierten und flexiblen Strategieportfolio erfolgreich begegnet werden.