Kommentar
00:00 Uhr, 15.01.2008

Aus dieser Konjunkturprognose wird wohl nichts ...

Beim Research bin ich über Konjunkturprognosen 2008 des hessischen statistischen Landesamtes gestolpert. Warum Hessen? Weil ich unter anderem in Frankfurt wohne und ein Großteil der deutschen Finanz-Community dort ist. Spaß beiseite.

Der Grund ist der, dass ich auf den Seiten der statistischen Landesämter anderer Bunderländer keine vergleichbaren Prognosen finden konnte.

Anbei ein Link zur Webseite des Statistischen Bundesamts Deutschlands. Hierüber können Sie die Webseiten der einzelnen Bunderländer anwählen. Die Seiten enthalten enorm viele überaus interessante Informationen.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Service/Links/National,templateId=renderPrint.psml

Im Folgenden die wesentlichen Aussagen der hessischen Konjunkturprognose.

Weshalb komme ich dazu, diesen Report zu kommentieren ?

Nun. Weil ich die Annahmen gelesen habe, die Basis für die Prognose sind. Auffallend ist vorweg, dass es auffallend viele Größen sind, die im Rahmen dieser Konjunkturprognose "angenommen" werden müssen.

2 sind mirt besonders aufgefallen. Der Euro und das Öl.

Es wird ein durchschnittlicher Ölpreis von 80 $ pro Barrel und ein Euro-Kurs von 1,40 $ angenommen. Da wir hier auf diesem Portal Öl und Euro charttechnisch engmaschig covern und Trend- und Kurszielprognosen erstellen, habe ich mich über diese Art der Konjunkturprognose etwas gewundert. Vielleicht ist mein Blickwinkel auch einfach ein ganz anderer.

Für den Euro sehen wir eine deutliche weitere Aufwertung im Verlauf des Jahres 2008. Wir führen Ziele von 1,6000 und anschließend sogar 1,8000 USD. Ob die Ziele in diesem Jahr erreicht werden können, ist eher fraglich. Aber der Trend ist stabil, er weist nach oben und erst in den vergangenen Handelstagen gab es ein neues starkes Kaufsignal in Richtung 1,5200 USD.

Bitte hier klicken, um meinen aktuellen Euro-Kommentar zu lesen.

Auch Öl sehen wir nach wie vor bullisch. Unsere mittelfristige Prognose sieht den Preis pro Barrel (Brent) bei 120 $.

Schön und gut. Es gilt seitens meiner persönlichen Sichtweise festzuhalten, dass die Jahresprognose alleine nur was die beiden genannten Basiswerte anbelangt, wohl nicht aufgehen wird. 80 $ pro Barrel Jahresdurchschnitt als Annahme versus 120 $ Peak Chart-Prognose und 1,4000 USD Jahresdurchschnitt als Annahme versus 1,6000 bis 1,8000er USD Peak Chart-Prognose. Das muß sich nicht zwingend ausschließen, die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass der jeweilige Jahresdurchschnitt bei Eintreten der Chart-Prognosen deutlich höher liegen dürfte als es die Annahme vorsieht. Und es steht außer Frage, dass sich eine solche Diskrepanz deutlich auf die BIP Prognose auswirken könnte. Auch wenn sich exportlastige Unternehmen beispielsweise gegen Währungsrisiken abhedgen. Den Hedge gibt es nicht umsonst. Man könnte jetzt entgegnen, dass der Export vor allem nach Rußland oder China in den vergangenen Jahren stark angestiegen sei. Dennoch. Wer teuer einkaufen muß und teuer produzieren muß, der muß anschließend auch teuer verkaufen. Und auf dem Weltmarkt konkurriert man nuneinmal mit anderen Playern, die beispielsweise direkt im US-Dollarraum produzieren.

Ich bin so keck und setze voraus, dass unsere charttechnischen Prognosen tatsächlich eintreten werden. Wenn Sie unsere Prognosen zu besagten Basiswerten mitverfolgen, dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass wir beide eigentlich ganz gut im Griff haben.

Wie dem auch sei.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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