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09:00 Uhr, 09.07.2008

Aufwertungsdruck auf Chinas Währung dürfte trotz volkswirtschaftlicher Problem anhalten

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  • Hang Seng
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Fast zeitgleich mit dem schweren Erdbeben im Südwesten des Landes ist den Akteuren an den Finanzmärkten bewusst geworden, dass China nicht nur ein Wirtschaftswunderland ist. Vielmehr muss sich auf das Reich der Mitte mit vielen Problemen auseinandersetzen. Und vor allem sind diese Schwierigkeiten zuletzt nicht kleiner, sondern größer geworden.
Die bestehenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind jedenfalls bereits jetzt enorm und könnten sich noch verstärken, wenn es tatsächlich zu einem Dammbruch im Erdbebengebiet kommen sollte. Kern des Problems sind aber unabhängig von der Naturkatastrophe die steigenden Inflationsraten. Im Mai könnte die Teuerungsrate, die sich im April noch auf 8,5 Prozent belief, zwar wieder unter die Marke von acht Prozent gefallen sein. Aber Entwarnung in Sachen Inflation kann deshalb noch lange nicht gegeben werden. Zumal auch ein Wert von unter acht Prozent noch deutlich entfernt ist von der offiziell angestrebten Zielmarke von 4,8 Prozent.
Die im Kampf gegen das Inflationsproblem eingeleiteten restriktiven geldpolitischen Maßnahmen sind nicht ohne Risiken, weil die Verantwortlichen mit aller Macht ein zu starkes Abbremsen der Konjunktur verhindern wollen. Nicht leichter wird die Aufgabe durch den steigenden Ölpreis. Dieser wird in China zwar staatlich kontrolliert, das ändert aber nichts an dem damit verbundenen wachsenden Inflationsdruck.
Tempo der Aufwertung zum Dollar hat sich wieder abgeschwächt
Faktoren wie diese haben dazu beigetragen, dass sich die Aufwertungsdynamik zugunsten der chinesischen Währung gegenüber dem Dollar zuletzt abgeschwächt hat. Im zweiten Quartal hat der Renmimbi gegenüber dem Dollar bisher nur noch um 1,2 Prozent zugelegt, nachdem er in den ersten drei Monaten noch um 4,2 Prozent zulegen konnte.

Doch angesichts beschränkter sonstiger Mittel im Kampf gegen die Inflation wird der Volksrepublik letztlich nicht viel anderes übrig bleiben, als eine weitere Aufwertung der eigenen Währung zuzulassen. Dazu passt auch die jüngste Entwicklung Mit 6,9230 Renmimbi für einen Dollar erreichte die Notiz einen neuen Rekordwert, seitdem das Land im Sommer 2005 die strikte Bindung an den Dollar aufgegeben hat.

Marktbeobachter rechnen mit einem weiter steigenden Renmimbi

Nach der jüngsten Verschnaufpause ist das der beste Beleg dafür, dass die Marktteilnehmer noch immer mehrheitlich von einem steigenden Renmimbi ausgehen. 24 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten sehen den Renmimbi in zwölf Monaten zum Dollar nur noch bei 6,56 Renmimbi notieren.

Bei Goldman Sachs wurde die Prognose unlängst sogar auf 6,30 Renmimbi auf Sicht von zwölf Monaten korrigiert. Begründet wird dies unter anderem damit, dass die Chinesen Ende 2008 auf Devisenreserven von rund 2,2 Billionen Dollar sitzen könnten, nur weil sie gezwungen sind, in großem Stil Dollar zu kaufen, um den Renmimbi zu verteidigen. Das ist langfristig nicht durchzuhalten, zumal die derzeitige Wechselkurspolitik auch noch zu einem hohen Zufluss an spekulativem Kapital aus dem Ausland führt. Das wiederum heizt die Inflation an, obwohl man diese ja mit einer restriktiveren Geldpolitik eigentlich bremsen will.

Zusammengefasst bleibt nur der Schluss, dass an einer weiteren Aufwertung des Renmimbi kein Weg vorbeiführt. Die Verantwortlichen in China werden zwar immer wieder versuchen, den Spekulanten etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Eine generelle Trendumkehr ist aber nicht zu erwarten.

Renmimbi-Kapitalschutzanleihe bietet günstige Einstiegschance

Wer das ähnlich sieht, kann darauf mit der ABN Amro Renmimbi Kapitalschutz-Anleihe (ISIN: DE000AA0QEF4, 94,86 Euro) wetten. Wobei dieses im Musterdepot enthaltene Produkt derzeit sogar einen außergewöhnlich günstigen Einstieg ermöglicht. Denn obwohl der Renmimbi seit der Auflage um rund Prozent zugelegt hat, notiert die Kapitalschutzanleihe mit 94,86 Euro unter dem Ausgabepreis von 100 Euro. Dabei musste der Titel rein rechnerisch bei mehr als 110 Euro notieren. Aber die dem Produkt zu Grunde liegenden Optionen verzerren derzeit den wahren Wert.

Doch Investoren kann dies egal sein, solange der Renmimbi nicht wieder abwertet. Denn am Ende der Laufzeit am wird vom Emittenten der dann wahre Wert auf jeden Fall eins zu eins zurückgezahlt. Wir nutzen diese Chance um die Gewichtung der Kapitalschutzanleihe im Musterdepot zu verdoppeln.

Quelle: Ostbörsen-Report

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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