Kommentar
17:45 Uhr, 08.04.2021

EZB will quartalsweise über Anleihekäufe entscheiden - S&P 500 steigt auf neues Rekordhoch

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen überraschend
  • Lagarde: Temporäre Faktoren für Inflationsanstieg verantwortlich
  • Tesla kritisiert deutsche Bürokratie
  • Twitter wollte Clubhouse kaufen
  • BMW stellt neuen Absatzrekord auf
  • Auftragseingang der Industrie steigt wie erwartet
  • Gerresheimer bestätigt Prognose
  • Manz vereinbart Kooperation bei Lithium-Ionen-Akkus
  • Nordex erhält weiteren Auftrag
  • US-Notenbank signalisiert keine schnelle Normalisierung

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt bleibt in einer lethargischen Verfassung. Der DAX beendete den Handel am Donnerstag mit einem Plus von 0,17 Prozent bei 15.202,68 Punkten. Auch die Protokolle von Fed und EZB zu den jüngsten Notenbankentscheidungen haben kaum neue Impulse geliefert. Die Fed hatte im Rahmen ihres am Donnerstagabend veröffentlichten Protokolls des letzten Zinsentscheids erneut signalisiert, an ihrer ultralockeren Geldpolitik zumindest vorerst festhalten zu wollen. Von der EZB kommen ähnliche Signale. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am Donnerstag, dass für den jüngsten Inflationsanstieg vor allem auf temporäre Faktoren verantwortlich seien. Laut Protokoll der letzten Sitzung des EZB-Rats soll künftig jedes Quartal über das Tempo der Anleihenkäufe entschieden werden. Praktische Konsequenzen dürfte das vorerst aber kaum haben. An der ultalockeren Geldpolitik der Notenbanken dürfte sich jedenfalls in den kommenden Monaten nichts ändern. An der Wall Street konnte unterdessen der S&P 500 auch am Donnerstag auf ein neues Allzeithoch klettern.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Aareal Bank lehnt Forderungen des Hedgefonds und Großaktionärs Petrus Advisers nach dem Rücktritt von drei Aufsichtsratsmitgliedern ab. "Der Aufsichtsrat ist vollbesetzt und die Amtszeit sämtlicher Mitglieder läuft", sagte Aufsichtsratschefin Marija Korsch, die nach den Forderungen von Petrus ihr Amt aufgeben soll. "Es gibt weder rechtliche noch sonstige Gründe für eine Amtsniederlegung", so Korsch. Petrus Advisers will bei der Hauptversammlung am 18. Mai drei Ersatzkandidaten in den Aufsichtsrat wählen.
  • Der Halbleiterkonzern Infineon hat sich bei einer Privatplatzierung von Anleihen 1,3 Milliarden Dollar zur Finanzierung der Cypress-Übernahme besorgt. Die Anleihen seien "zu sehr attraktiven Konditionen" platziert worden, teilte Infineon mit. Mehr als 40 institutionelle Investoren hätten Anleihetranchen mit Laufzeiten zwischen sechs und zwölf Jahren gezeichnet. Mit den Erlösen aus der Anleihenplatzierung werden weitere Bankdarlehen abgelöst.
  • Der Online-Nachrichtendienst Twitter wollte offenbar die audio-basierte Social-Network-App Clubhouse erwerben. Bei entsprechenden Gesprächen zwischen beiden Seiten habe eine Clubhouse-Bewertung von vier Milliarden Dollar im Raum gestanden, berichtete Bloomberg. Inzwischen seien die Gespräche aber aus unbekannten Gründen beendet worden.
  • Der Onlinehändler Zalando hat den CEO und Mitgründer von Delivery Hero, Niklas Östberg, für die Wahl in seinen Aufsichtsrat vorgeschlagen. Östberg soll Jörgen Madsen Lindemann ersetzen, der nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung steht. Die Wahl soll bei der virtuellen Zalando-Hauptversammlung am 19. Mai stattfinden.
  • Die Aufsichtsratsmitglieder Meinerzag und Schmiegel haben laut Unternehmen beim Amtsgericht Saarbrücken jeweils einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der ItN Nanovation AG wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Weil das Unternehmen weiterhin keinen Vorstand hat, sahen sich die beiden Aufsichtsratsmitglieder verpflichtet, selbst den Insolvenzantrag zu stellen.
  • Der Elektroautobauer Tesla hat scharfe Kritik am schleppenden Genehmigungsverfahren seines geplanten Werks im brandenburgischen Grünheide im Umland von Berlin geübt. Tesla will im Juli die Produktion aufnehmen und pro Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge produzieren, zudem soll auf dem Gelände die weltgrößte Batteriefertigung entstehen. Doch die deutsche Bürokratie ist aus Sicht von Tesla zu schwerfällig für das Vorhaben: "Der deutsche Genehmigungsrahmen für Industrie- und Infrastrukturprojekte sowie für die Raumplanung steht in direktem Gegensatz zu der für die Bekämpfung des Klimawandels notwendigen Dringlichkeit der Planung und Realisierung solcher Projekte", schrieb Tesla in einer Stellungnahme. Als besonders eklatant betrachtet Tesla, dass es 16 Monate nach dem Antrag noch immer keinen Zeitplan für die Erteilung einer endgültigen Genehmigung für das Vorhaben gebe.
  • Der Autokonzern BMW hat für das erste Quartal einen neuen Absatzrekord aufgestellt. Die Auslieferungen der zum Konzern gehörenden Marken BMW, Mini und Rolls-Royce legten gegenüber dem Vorjahresquartal um 33,5 Prozent auf 636.606 Fahrzeuge zu. "Wir haben unseren Wachstumskurs im ersten Quartal dieses Jahres fortgesetzt und mehr Fahrzeuge verkauft als je zuvor in diesem Zeitraum", sagte BMW-Vorstandsmitglied Pieter Nota. Bei Elektromodellen haben sich die Verkäufe mehr als verdoppelt. BMW sieht sich auf Kurs, bis Jahresende mehr als 100.000 vollelektrische Fahrzeuge auszuliefern.
  • Der Maschinenbauer Manz hat im Bereich von Lithium-Ionen-Batteriesystemen eine strategische Kooperation mit der Grob-Werke GmbH & Co. KG geschlossen. Der Fokus soll dabei auf Produktionslösungen und der Montage der Batteriepacks für die Elektromobilität liegen, wie Manz mitteilte. Beide Unternehmen bündeln ihre Kompetenz in diesem Bereich und wollen den gesamten Produktionsprozess aus einer Hand anbieten. Das Ziel sei es, führender europäischer Anbieter im Bereich vollumfänglicher Produktionslösungen für Lithium-Ionen-Batteriesysteme zu werden.
  • Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat seine Prognose für laufende Geschäftsjahr bestätigt und rechnet weiter mit einem währungsbereinigten Umsatzplus im Kerngeschäft im mittleren einstelligen Prozentbereich, einer bereinigten EBITDA-Marge von 22 bis 23 Prozent und einem Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um rund 10 Prozent. Im ersten Quartal sank der Umsatz um 0,4 Prozet auf 302,8 Millionen Euro, während organisch hingegen ein Plus von 3,7 Prozent verzeichnet wurde. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 6,1 Prozent auf 54,2 Millionen Euro, während der bereinigte Nettogewinn von 13,5 auf 18,5 Millionen Euro zulegte. Insgesamt lagen die Zahlen im ersten Quartal über den Analystenschätzungen, beim bereinigten Nettogewinn sogar deutlich.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat einen Auftrag im Volumen von 187 MW in der Türkei gewonnen. Die Caba Grup bestellt 39 Anlagen des Typs N133/4800 und schließt einen Serviceauftrag für die Turbinen über 15 Jahre ab.

Politik & Konjunktur

  • US-Präsident Joe Biden ist in Bezug auf die geplante Anhebung des Unternehmenssteuersatzes in den USA von 21 Prozent auf 28 Prozent verhandlungsbereit. Presseberichten zufolge kann sich das Weiße Haus offenbar auch vorstellen, den Steuersatz nur auf 25 Prozent zu erhöhen. Einer solchen Erhöhung würden auch viele US-Unternehmen zustimmen.
  • Die USA wollen ihren Kurs gegen China weiter verschärfen. Wie Reuters berichtet, trifft sich der US-Senatsausschuss für Außenpolitik um ein neues Gesetz zu besprechen, das dazu dienen soll die "aggressive Einflussnahme" Chinas in der Welt zu beschneiden. Die Vorlage steht unter der Bezeichnung "Strategic Competition Act of 2021" und ist 283 Seiten lang.
  • Der EZB-Rat will künftig quartalsweise über das Tempo der Anleihekäufe unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP entscheiden. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll der letzten geldpolitischen EZB-Sitzung vom 10. und 11. März hervor. Bei der Sitzung hatte der EZB-Rat entschieden, die Käufe im zweiten Quartal deutlich zu beschleunigen, das Gesamtvolumen aber bei 1,850 Billionen Euro zu belassen. Wie aus dem Protokoll hervorgeht, stimmte der EZB-Rat nur unter diesen Bedingungen der Beschleunigung der Käufe zu.
  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Nach revidiert 728.000 (zunächst 719.000) Erstanträgen in der Vorwoche wurden nun 744.000 Erstanträge gemeldet. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang auf 682.000.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im März stark angestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich die Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften laut IWH-Insolvenztrend um mehr als 20 Prozent auf 870 Unternehmen. Wegen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht war die Zahl der Firmenpleiten 2020 wegen der Pandemie um 15,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1999 gesunken.
  • Die Europäische Zentralbank geht nicht von einer nachhaltig, sondern nur von einer temporär erhöhten Inflation aus. "Die Inflation ist zu Jahresbeginn stark gestiegen, der Anstieg beruhte auf verschiedenen Faktoren, die überwiegend temporär und statistischer Natur waren", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde laut Redetext. Zwar dürfte die Inflation in den kommenden Monaten zunächst weiter steigen, Anfang des nächsten Jahres würden die temporären Faktoren aber aus dem Jahresvergleich herausfallen, so Lagarde. Die unterliegende Inflation dürfte laut Lagarde zwar ebenfalls mit der Zeit ansteigen, aber nur leicht.
  • Deutsche Großunternehmen bleiben trotz Pandemie optimistisch. Zwei Drittel der befragten Finanzvorstände erwarten laut einer Umfrage der Wirtschaftsberatung Deloitte dieses Jahr eine Rückkehr zum Umsatzniveau von vor der Krise. "Die von den CFOs wahrgenommene Unsicherheit im ökonomischen und finanziellen Umfeld sinkt auf ein Normalmaß", so Deloitte-Chefvolkswirt Alexander Börsch.
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Februar etwas weniger stark gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Anstieg um 0,5 Prozent verzeichnet, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Vormittag mitteilte. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 Prozent, nach einem Anstieg um revidiert 1,7 Prozent (zunächst 1,4 Prozent) im Vormonat.
  • Die Bruttolöhne in Deutschland sind im Jahr 2020 zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung nominal gesunken. Nominal wurde ein Rückgang des Durchschnittslohns um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Preisbereinigt belief sich der Rückgang sogar auf 0,6 Prozent.
  • Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Februar wie erwartet um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, nach einem Plus von revidiert 0,8 Prozent (zunächst 1,4 Prozent) im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, stieg der reale Auftragseingang im Februar 2021 kalenderbereinigt um 5,6 Prozent.
  • Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe ist im Februar um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vormonat war der Umsatz um revidiert 1,2 Prozent (zunächst 1,1 Prozent) gesunken. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ging der Umsatz im verarbeiteden Gewerbe im Februar um 5,6 Prozent zurück.
  • Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im Januar um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 27.654 Wohnungen gestiegen.
  • Die US-Notenbank rechnet nicht mit einer schnellen Normalisierung ihrer Geldpolitik. Es brauche wahrscheinlich einige Zeit, bis es zu substanziellen Fortschritten komme, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll. Die Wirtschaft bleibe weit von ihren langfristigen Zielen entfernt. Die Gesundheitskrise stelle weiter ein bedeutsames Risiko dar. Zugleich will sich die Fed alle Möglichkeiten offen halten und nicht zu sehr durch eigene Prognosen einengen. So äußert die Fed im Protokoll die Hoffnung, dass ihre Guidance zur künftigen Geldpolitik nicht häufig angepasst werden müsse. Die gestiegenen Renditen reflektieren laut Fed den verbesserten wirtschaftlichen Ausblick.

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