Auftragseingänge - Q3 ist das viertstärkste Quartal seit der Wiedervereinigung
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1. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie nahmen im September unerwartet stark um 2,8 % mom zu. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,1 % mom gerechnet, wir prognostizierten ein Plus von 1,2 %. Das Vorjahresniveau wird damit kalender- und saisonbereinigt um 7,8 % überschritten.
2. Erneut wurde das Bild der Auftragseingänge von überdurchschnittlich vielen Großaufträgen bestimmt. Von den letzten fünf Monaten waren vier durch Großaufträge gekennzeichnet, und wieder einmal war es die ausländische Nachfrage nach Investitionsgütern, die diese speiste. Insgesamt stiegen die ausländischen Orders um 5,2 % mom an, die Inlandsbestellungen nahmen aber auch um 0,4 % mom zu. Unter den Hauptgruppen waren nur die Auftragseingänge der Konsumgüterproduzenten rückläufig – sowohl Inlands- als auch Auslandsaufträge –, bei den Herstellern von Vorleistungs- und Investitionsgütern hingegen waren Zunahmen in allen Kategorien zu verzeichnen. Während sich also der Aufwärtstrend der Vorleistungs- und Investitionsgüterorders fortsetzt, brechen Konsumgüterorders derzeit nach unten weg.
3. Die heutigen Daten komplettieren das dritte Quartal. Mit einem Anstieg der Auftragseingänge von 4,7 % qoq war es das beste Quartal seit dem gesamtwirtschaftlichen Rekordjahr 2000. Hierzu trug insbesondere die Auslandsnachfrage bei, die um 7,2 % qoq zulegte. Die Großaufträge, die das Bild des dritten Quartals bestimmten, haben schon begonnen, ihre gesamtwirtschaftliche Wirkung zu entfalten: So nahmen die Inlandsaufträge der Vorleistungsgüterproduzenten um 3,2 % qoq zu. Auch wenn Großaufträge nur einzelne Unternehmen betreffen, so müssen diese Materialien und Vorprodukte einkaufen, um selbst produzieren zu können. Erfreulich ist auch, dass sich die positive Grundtendenz in das vierte Quartal hinüberrettet, denn die Auftragseingangskomponente des Einkaufsmanagerindex hat im Oktober nochmals spürbar zugelegt.
4. Alles in allem muss man festhalten, dass Deutschland sich in einer konjunkturellen Erholung befindet, wenngleich diese nicht über das erste Halbjahr 2006 hinausreichen dürfte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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