Auftragseingänge Deutschland: Volle Orderbücher trotz Rückgang der Aufträge
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Im Februar 2022 gingen bei der deutschen Industrie 2,2 Prozent weniger Aufträge ein als im Vormonat. Während sich die Aufträge aus Deutschland wacker hielten, gingen sie aus dem europäischen und dem nicht-europäischen Ausland um mehr als drei Prozent zurück.
Dieser Rückgang sollte nicht als Nachfrageschwäche fehlinterpretiert werden. Erstens bewegen sich die Auftragseingänge immer noch auf einem sehr hohem Niveau – sie sind beispielsweise gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent gestiegen und gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem letzten Quartal vor der globalen Corona-Pandemie, haben sie sogar um mehr als zehn Prozent zugelegt. Nachholbedarf in Konsum und Produktion und damit Nachfrage nach deutschen Maschinen und Konsumgütern ist reichlich vorhanden.
Nur kommt die deutsche Industrie mit der Produktion aufgrund des Mangels an Vorprodukten nicht so hinterher. Der Auftragsstau hat im Januar (Daten für den Februar liegen noch nicht vor) einen neuen Rekordwert erreicht: Statistisch betrachtet würde die Industrie fast acht Monate benötigen, um die bereits vorliegenden Aufträge abzuarbeiten. Vielleicht haben einige Besteller es vor diesem Hintergrund auch erst einmal aufgegeben, immer neue Güter zu bestellen und warten ab, wie sich die Lage weiter entwickelt.
An dieser Situation dürfte sich auf absehbare Zeit nicht viel ändern. Mit den erneuten Lockdowns in China und dem Krieg in der Ukraine werden die Produktionsbedingungen für die deutschen Unternehmen nicht einfacher; die erhöhte geopolitische Unsicherheit dürfte einige Kunden davon abhalten, neue Aufträge zu vergeben.
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