Auftragseingänge deutsche Industrie: Normalisierung voraus
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Die Aufträge der deutschen Industrie legten im Juli um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat zu – weniger als von den meisten Beobachtern erwartet. Die Aufträge aus dem Inland gingen dabei um 10,2 Prozent zurück – allerdings muss man dazu sagen, dass die Juni-Zahlen zu schön waren, um wahr zu sein. Der Rückgang bei den inländischen Aufträgen zusammen mit einem satten Anstieg von 14,4 Prozent bei den ausländischen führte dazu, dass jetzt beide Komponenten um rund 7 Prozent hinter dem Vorjahresmonat liegen – ein durchaus realistisches Bild.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Automobilindustrie: Hier führte ein Anstieg der Aufträge von 8,5 Prozent dazu, dass die Aufträge im Vorjahresvergleich sogar schon leicht im Plus liegen. Das lässt durchaus hoffen für die Produktionsdaten der Autoindustrie, die am Montag veröffentlicht werden. Allerdings zeigen die Daten des deutschen Automobilverbandes für den Monat August noch kein gutes Bild. Von einem Nachholbedarf für die Monate April/Mai, in denen die Autoproduktion faktisch ausfiel, ist nichts zu spüren.
All das fügt sich in unser Bild, dass die deutsche Wirtschaft nach dem beispiellosen Einbruch wieder gut Fuß gefasst hat – nicht zuletzt dank der massiven staatlichen Unterstützung, wozu insbesondere das Kurzarbeitergeld zählt. Von jetzt ab wird es aber deutlich schwieriger werden: Weltweit steigende Infektionszahlen führen vielerorts zu einer Sorge vor neuen Anti-Pandemie-Maßnahmen und lassen Produzenten wie Konsumenten weiterhin vorsichtig agieren. Bis die Welt wieder die alte ist, wenn überhaupt, wird es noch eine ganze Weile dauern.
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