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12:03 Uhr, 29.01.2013

Aufschwung am Immobilienmarkt gewinnt an Breite

Köln (BoerseGo.de) – Der Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt steht nach Ansicht der Gothaer Asset Management AG auf einer breiten Basis. Von einer Blasenbildung könne derzeit nicht gesprochen werden, zumal deutsche Immobilien jahrelang ein Schattendasein fristeten und der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich weniger volatil sei. Die Tatsache, dass das Angebot an Qualitätsimmobilien, sogenannten Core-Objekten, auch in Deutschland sehr limitiert sei, wirke darüber hinaus preisstabilisierend. „Nichtsdestotrotz sind interessante Objekte in guten Innenstadtlagen inzwischen recht teuer geworden“, betont Ingo Bofinger, Abteilungsleiter Immobilien bei der Gothaer Asset Management (GoAM). So konzentriere sich der Aufschwung am Immobilienmarkt nicht mehr allein auf die Metropolregionen Berlin, Hamburg, München und Köln, sondern erfasse inzwischen auch Städte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern, heißt es.

Da immer mehr Investoren die Stärke des deutschen Marktes erkennen und ihr Geld hier anlegen, erwarten die Experten der GoAM stabile bis weiter leicht steigende Preise. Die sogenannte Wohnkostenbelastung in europäischen Metropolen zeige, dass Immobilien im Ausland deutlich teurer seien. Sie gebe an, wie hoch die Mieten eines Ein-Zimmer-Appartements im Verhältnis zum Einkommen dieses Ein-Personen-Haushalts seien. Während die Wohnkostenbelastung gemäß einer IW-Studie vom März 2012 in Rom bei 49 Prozent, in Warschau bei 44 Prozent und in London bei 40 Prozent liege, betrage sie in München 25 Prozent, in Berlin und Köln 21 Prozent und in Hamburg lediglich 18 Prozent, so die GoAM.

Trotz der gestiegenen Preise wachsen die Renditen für Immobilieninvestoren nach Ansicht von Ingo Bofinger jedoch nicht in den Himmel: „Privatanleger, die in Spitzenlagen in München oder Hamburg investieren, kommen selten über Renditen von 3,5 Prozent hinaus.“ Höhere Renditen seien allenfalls in Mittelstädten oder sogenannten B-Lagen zu realisieren, dort seien Renditen von fünf bis sechs Prozent durchaus möglich. „Für Anleger kommt es vor allem darauf an, Ertrags- und Wertkomponenten von Immobilienobjekten intelligent miteinander zu kombinieren“, so Bofinger.

Immobilienanleger sollten sich den Experten der GoAM zufolge allerdings nicht allein von den derzeit niedrigen Zinsen leiten lassen. Vermögende Privatanleger, die Chancen am Immobilienmarkt nutzen wollten, sollten sich in erster Linie an Lage, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie am Energiestandard eines Objektes orientieren. Dabei sei es durchaus ratsam, vor einer Kaufentscheidung fachkundigen Rat einzuholen. Doch nicht für jeden Investor sei der Kauf einer Immobilie die richtige Lösung: „Auch ein eigenes Haus muss dem Immobilienvermögen hinzugezählt werden“, erklärt Bofinger. „Wer diesen Grundsatz nicht berücksichtigt, sitzt bei Immobilien schnell auf einem Klumpenrisiko.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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