Aufatmen in Europa nach Macrons Wahlsieg
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Frankreich und Europa atmen auf – Emmanuel Macron, der Gründer der gemäßigten Partei „En Marche!“ hat die französischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Die Kapitalmärkte begrüßen den Sieg Macrons, obwohl er nach der ersten Wahlrunde allgemein erwartet worden ist. Auf jeden Fall reduziert die Tatsache, dass Marine Le Pen nicht Präsidentin geworden ist, das gefühlte politische Risiko in Europa, wie Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International in Deutschland, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Inwieweit Emmanuel Macron seine Vorhaben umsetzen könne, werde nun vom Ausgang der Parlamentswahlen im Juni abhängen sowie von seiner Fähigkeit, dort eine Mehrheit zu finden. Er erwarte aber, dass Macron als Präsident pragmatisch verfahren werde und einige Reformvorhaben durchsetzen könne. Das wäre für das Wachstumspotenzial der französischen Volkswirtschaft von Vorteil. Jenseits der Innenpolitik ist Macron gegenüber der Europäischen Union eindeutig positiv eingestellt. Dies erhöhe die Chancen einer weiteren Integration innerhalb der Eurozone, heißt es weiter.
„Die Gewinne der französischen Unternehmen könnten von den wirtschaftspolitischen Maßnahmen Macrons beflügelt werden. Steigerungsraten von zehn Prozent scheinen realistisch. Gründe dafür sind insbesondere die geplanten Steuersenkungen und der Vorschlag, die aktuellen vorübergehenden Kürzungen der Sozialabgaben in dauerhaft niedrigere Sätze umzuwandeln“, so Roemheld.
Darüber hinaus wolle Macron die Investitionen in den kommenden fünf Jahren um 50 Milliarden Euro steigern, was der Energie- und Baubranche sowie dem IT-Sektor zugutekommen würde. Zudem könnte der Telekommunikationssektor eine erneute Konsolidierung sehen, wenn Macron, wie im Wahlkampf angekündigt, tatsächlich beschließe, den Anteil des Staates am Telekommunikationsanbieter Orange zu reduzieren oder vollständig zu verkaufen, heißt es weiter.
„Französische Staatsanleihen dürften sich nun etwas besser entwickeln als Staatspapiere aus anderen europäischen Ländern, da einige der eher defensiven Anleger ihre zurückhaltende Positionierung aufgeben werden. Allerdings dürfte der Effekt begrenzt bleiben, da das Wahlergebnis bereits weitgehend am Anleihemarkt erwarten worden war“, so Roemheld.
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