Auf Börsenweisheiten ist meist kein Verlass
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Kronberg im Taunus (Fonds-Reporter.de) - Das Befolgen vermeintlicher Börsenweisheiten ist bei Aktieninvestments nach Meinung von Fidelity International riskant. Ein Beispiel hierfür sei der häufig zitierte Spruch "Sell in May and go away - but remember to come back in September" ("Verkaufe im Mai, aber denke daran, im September wieder zurück zu kommen"). Nach einer Berechnung der Fondsgesellschaft lag der Deutsche Aktienindex Dax seit 1992 im Zeitraum von Mai bis September acht Mal im Plus - und ebenso oft im Minus.
Hektisches Handeln lohne sich daher nicht, sondern verursache Kosten und erhöhe die Gefahr, Gewinne zu verpassen. Die Schwankungen im Zuge der US-Hypothekenkrise bringen dennoch viele Anleger in Versuchung, kurzfristig zu agieren. Sie wollen bei fallenden Kursen ihre Anteile abstoßen und bei niedrigen Notierungen wieder investieren. Dieses so genannte Market Timing führe allerdings nur in den seltensten Fällen zum Erfolg, weil der Zeitpunkt der größten Kurssteigerungen nicht vorhersehbar ist.
Selbst im turbulenten Börsenjahr 2007 hätte sich ein Ausstieg aus dem deutschen Aktienmarkt im Mai und eine erneute Investition Mitte September nicht gelohnt. Gemessen am Dax wäre Anlegern durch die vorübergehende Auszeit sogar eine Wertentwicklung von 0,55 Prozent entgangen. "Nicht der Zeitpunkt, sondern die Zeit ist der Schlüssel zur Rendite. Der sicherste Weg zum Anlageerfolg liegt deshalb darin, langfristig zu investieren und sich trotz vorübergehender Marktschwankungen nicht zu kurzfristigen Handlungen verleiten zu lassen", sagte Alfred Strebel, Sprecher der Geschäftsleitung von Fidelity International in Deutschland.
Wie die Berechnung durch Fidelity zeigt, stieg der Dax in den 16 untersuchten Jahren zwischen Mai und September mehrmals besonders stark. In den Jahren 1993, 1995, 1997, 2003 und 2005 war die Wertentwicklung sogar jeweils zweistellig. Verluste habe es dagegen in den Sommermonaten 2001 und 2002 gegeben, den Jahren nach dem Platzen der Technologieblase.
"Anleger erreichen ihre finanziellen Ziele am sichersten, wenn sie an ihren langfristigen Strategien festhalten", so Strebel. Angst sei dagegen der schlechteste Ratgeber, um auf das Börsengeschehen zu reagieren. Die eigentliche Gefahr für Anleger sei, nicht am Markt engagiert zu sein. Das geringere Risiko seien dagegen die Kursschwankungen an den Wertpapiermärkten.
Durch das Market Timing setzen Anleger nicht nur ihre Rendite aufs Spiel, sondern verursachen auch Kosten, die die möglichen Gewinne wieder aufzehren, erklärt Fidelity. Verkäufe von Fondsanteilen können unter Umständen steuerlich relevant sein. Zudem fallen in der Regel bei jeder Transaktion Umschichtungsgebühren sowie Ausgabeaufschläge an.
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