Kommentar
12:15 Uhr, 15.09.2008

Auch Du, Bruder Lehmann!

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Die Finanzkrise läutet mit der Beantragung des Gläubigerschutzes (Chapter 11) durch die Traditionsbank Lehman Brothers eine weitere (vielleicht die letzte) Runde ein. Zeitgleich wird Merrill Lynch von der Bank of America übernommen. Schon vor Monaten wurde ja Bear Stearns von JP Morgan geschluckt.

In Deutschland schnappt sich die Commerzbank die Dresdner, und die Deutsche Bank die Postbank. Die Konsolidierung der Bankenlandschaft wird in der Rückschau eines der wichtigsten Ergebnisse der Krise sein.

Wesentlich weniger Risikobereitschaft der Manager MUSS ebenso die Folge sein. Ich glaube, wir werden mit einem blauen Auge aus dieser Notlage herauskommen. Die Notenbanken weltweit sind derzeit in einem Aufmerksamkeitsmodus, der im militärischen Vergleich allenfalls die Kuba-Krise 1962 nahekommt. Wir werden nicht kollektiv untergehen, aber punktuell muss der eine oder andere fallen gelassen werden.

Lehmann ist eben nicht Fannie Mae, und es kann nun mal nicht die gesamte Bankenlandschaft verstaatlicht werden – nur da, wo es unbedingt nötig ist, um den Kollaps des Gesamtsystems abzuwenden. D.h. besonders in den USA können noch etliche kleine und mittlere Institute hops gehen. Ich glaube aber, das Gros der Finanzkrise liegt hinter uns.

Was ebenso hinter uns liegt, ist die steile Rallye des US-Dollars. Von 1,60 auf 1,40 ist der Euro gegenüber der US-Valuta in 2 Monaten abgerauscht. Der unglaubliche Aufwärtstrend der US-Währung ist angesichts der Nachrichtenlage ohnehin schwer zu verstehen. Bei den Vorgängen derzeit muss ich nämlich immer wieder an Ben Bernankes frühere Aussage denken: Der US-Regierung steht ein mächtiges Instrument zur Verfügung – die Notenpresse…und deren Einsatz ist dem Wert der eigenen Währung auf Dauer nunmal nicht förderlich.

Daniel Kühn - Redaktionsleitung http://www.tradersjournal.de und CFD&Forex-Report

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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