Kommentar
12:13 Uhr, 25.07.2013

Attraktive Mindestrendite mit der Chance auf mehr

Angesichts der Zinsflaute üben derzeit kupontragende Strukturen, die einen „Schnaps“ mehr Rendite versprechen, eine magische Anziehungskraft auf Anleger aus. Wer dabei den Kupon flexibel an die Entwicklung des Aktienmarktes koppeln möchte, findet bei der Landesbank Baden-Württemberg eine entsprechende Variante mit extrem niedriger Barriere.

In welcher Phase der Aufwärtsbewegung befinden wir uns aktuell an den Aktienmärkten? Eine Frage, die sich letztendlich nur in einer späteren Nachbetrachtung richtig beantworten lässt. Fakt ist jedoch, dass die Hausse seit der Finanzkrise bereits über vier Jahre andauert unterbrochen nur durch einen etwas größeren Rücksetzer im Spätsommer 2011. In dieser Zeit konnte sich der DAX schon mehr als verdoppeln und im Wonnemonat Mai sein altes Allzeithoch bei 8.151 Punkten auf dem dritten Ablauf endlich überwinden. Auch in den USA bewegen sich die Märkte derzeit von einem Hoch zum nächsten. Stark zurückgeblieben und damit möglicherweise noch mit deutlichem Nachholpotential ausgestattet ist dagegen von den großen Indizes der besonders krisengeschüttelte Euro STOXX 50, der die 50 nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen der Eurozone repräsentiert. Sollte sich das positive Szenario nicht bestätigen, das momentan noch immer von den meisten Experten trotz der zahlreichen nur von der riesigen Geldschwemme zugedeckten Risikofaktoren favorisiert wird, besteht allerdings die Gefahr, dass es zu neuen starken Rückschlägen an den Märkten kommt. Einen kleinen Vorgeschmack lieferte bereits das Geplänkel im Juni über ein mögliches Zurückfahren der expansiven Geldpolitik in den USA.

Reine Aktien-Investments sind nicht ohne Risiko

Anleger, die auf Nummer sicher gehen möchten, könnten mit einem reinen Aktieninvestment also durchaus auf dem falschen Fuß erwischt werden, auch wenn die nach wie vor risikoreiche Asset-Klasse immer wieder als das einzig Wahre fast schon wie Sauerbier angepriesen wird. Auf der anderen Seite führen einfache Zinsanlagen derzeit zu einer negativen Realrendite, was den Druck zusätzlich erhöht. Kein Wunder, dass viele Investoren über strukturierte Produkte wie z.B. Aktien- oder Indexanleihen versuchen, sich mit einem möglichst kalkulierbaren Aktienmarkt-Risiko eine höhere Fest-Verzinsung zu sichern. Die Landesbank Baden-Württemberg hat auch eine Variante mit einer flexiblen Kupongestaltung für den besonders defensiv aufgestellten Anleger im Programm.

Attraktiver Mindest-Zins plus Aktienmarkt-Chance

Die neueste noch bis 8. August zeichenbare Protect-Flex-Anleihe auf den Euro STOXX 50 bietet dem Investor während der 6-jährigen Laufzeit eine Mindestverzinsung von 2,80 Prozent p.a. Darüber hinaus richtet sich der Kupon zusätzlich nach der tatsächlichen Indexentwicklung. Die Vorgehensweise ist dabei sehr einfach. Teilt man den aktuellen Stand des Euro STOXX 50 am jährlichen Bewertungstag durch 1.000 erhält man automatisch den jeweiligen Kupon. Auf dem momentanen Niveau von 2.720 Zählern würde der Zins also 2,72 Prozent p.a. betragen. In diesem Fall würde stattdessen der Mindest-Kupon von 2,80 Prozent ausgezahlt. Sollte der Index bis zum ersten Stichtag, dem 18. August 2014 beispielsweise um gut zehn Prozent auf 3.000 Punkte steigen, würde sich die Verzinsung auf 3,00 Prozent belaufen.

Riesen-Puffer schützt vor Verlusten

Dass die Rendite bei dem Produkt natürlich nicht mit der eines Direktinvestments vergleichbar ist, liegt auf der Hand. Allerdings wird der Sicherheitsaspekt hier umso größer geschrieben. Denn die Barriere wird zu Laufzeitbeginn lediglich bei 35 Prozent des Referenzindexstandes fixiert. Aktuell würde das beim Euro STOXX 50 einem Niveau von 952 Punkten entsprechen. Um auf diesen Indexstand zu kommen, muss man schon bis ins Jahr 1992 zurückrechnen. Selbst in den Jahren der letzten beiden großen Crashs 2008/2009 und 2000/2003 lagen die Tiefststände noch einmal rund 900 Punkte höher. Angesichts des riesigen Puffers dürfte es weniger ins Gewicht fallen, dass die Barriere die ganzen sechs Jahre über beobachtet werden muss. Sollte der Index dabei auch nur einmal auf oder unter diese Marke fallen, wird statt des Nennbetrags wie üblich am Ende entsprechend der tatsächlichen Entwicklung des Basiswerts getilgt. Neben dem neuen Produkt sind bei den Schwaben vier weitere bereits emittierte Protect-Flex-Anleihen auf die Euroland-Benchmark verfügbar. Die aktuellen Konditionen finden sich in der folgenden Tabelle.

WKN

Barriere

Mindestzins p.a.

Fälligkeit

Briefkurs

LB0TSC

35%

2,80%

23.08.19

Bis 08.08. in Zeichn.

LB0S9P

967,50 Punkte

2,70%

26.07.19

100,22

LB0TJ3

936,20 Punkte

2,90%

26.07.19

100,85

LB0TAW

933,56 Punkte

2,60%

28.06.19

100,65

LB0SGN

967,28 Punkte

2,70%

24.05.19

98,26

Der BörseGo Tipp:

Die Verzinsung der Protect-Flex-Anleihen der LBBW lässt sich für den Anleger sehr leicht nachvollziehen und mit dem jeweiligen Mindest-Kupon vergleichen. Zwar geht von den weit entfernten Barrieren aus heutiger Sicht kaum eine ernst zu nehmende Gefahr aus, doch müsste es auf der anderen Seite für eine deutliche Rendite-Steigerung zu einem extrem starken Indexanstieg kommen. Insofern eignen sich die Produkte für längerfristig orientierte Investoren mit einer grundsätzlich positiven Haltung zum Aktienmarkt, die allerdings kein großes Risiko eingehen möchten und eine Mindest-Rendite anstreben.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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