Athen nach der Wahl: Kein Wendepunkt in der Krise
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Wahlausgang in Griechenland hat an den Finanzmärkten für Entspannung gesorgt. So konnte der DAX mit einem Plus von 1,4 Prozent in den Montags-Handel starten. Experten sind aber der einhelligen Meinung, dass das positive Moment nur kurzfristiger Natur ist. Mit dem Wahlausgang könne die konservative Nea Demokratia mit der sozialistischen Pasok zwar eine Regierungsbildung möglich machen, doch sei dies aber keineswegs sicher, schreiben die Commerzbank-Analysten in einem Kommentar am Montag. Dennoch sei der Verbleib des Landes in der Währungsunion wahrscheinlicher geworden. Es werde wohl zu neuen Verhandlungen mit der EU, dem IWF und der EZB kommen. Diese hätten bereits signalisiert, die Sparauflagen zu strecken. Als Resümee führen die Experten aus, dass auch nach der Wahl viel Unwägbarkeiten vorhanden seien und ein Ende der Krise nicht in Sicht seit. Der Wahlausgang habe lediglich gezeigt, dass eine Mehrheit in der (griechischen) Bevölkerung die Reformen ablehnt.
Ähnlich beurteilen die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Lage nach dem hellenischen Urnengang. Sie sehen in dem Ergebnis keinen Wendepunkt in der Euro-Schuldenkrise. Man werde wie in den Wochen und Monaten zuvor - wenn das griechische Ergebnis erst einmal verarbeitet ist - wieder auf die Entwicklungen vor allem in Spanien und Italien schauen. „Eine schnelle Lösung der europäischen Probleme ist nicht in Sicht und der EU-Gipfel Ende Juni wird vermutlich noch nicht die Wende in dieser Krise mit sich bringen“, so die Helaba-Experten.
Für die Analysten von Ruland Research hätte der Wahlausgang in Athen kaum negativer enden können. „Dieses Wahlergebnis ist das Worst-Case-Szenario. Denn dadurch wird ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone nur hinausgezögert. Langfristig wird der Euro zu einer Schwach-Währung, weil es Transfer-Zahlungen geben wird, “ heißt es in einem Bericht von Montag. Eine langanhaltende Rally sehen auch die Experten des UBS. Die Probleme seien nach wie vor da, es gebe noch immer große finanzielle Schwierigkeiten und dies betreffe eben nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien und andere“, heißt es in einem Kommentar am Montag.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.