Nachricht
10:57 Uhr, 18.06.2012

Athen nach der Wahl: Kein Wendepunkt in der Krise

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Wahlausgang in Griechenland hat an den Finanzmärkten für Entspannung gesorgt. So konnte der DAX mit einem Plus von 1,4 Prozent in den Montags-Handel starten. Experten sind aber der einhelligen Meinung, dass das positive Moment nur kurzfristiger Natur ist. Mit dem Wahlausgang könne die konservative Nea Demokratia mit der sozialistischen Pasok zwar eine Regierungsbildung möglich machen, doch sei dies aber keineswegs sicher, schreiben die Commerzbank-Analysten in einem Kommentar am Montag. Dennoch sei der Verbleib des Landes in der Währungsunion wahrscheinlicher geworden. Es werde wohl zu neuen Verhandlungen mit der EU, dem IWF und der EZB kommen. Diese hätten bereits signalisiert, die Sparauflagen zu strecken. Als Resümee führen die Experten aus, dass auch nach der Wahl viel Unwägbarkeiten vorhanden seien und ein Ende der Krise nicht in Sicht seit. Der Wahlausgang habe lediglich gezeigt, dass eine Mehrheit in der (griechischen) Bevölkerung die Reformen ablehnt.

Ähnlich beurteilen die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Lage nach dem hellenischen Urnengang. Sie sehen in dem Ergebnis keinen Wendepunkt in der Euro-Schuldenkrise. Man werde wie in den Wochen und Monaten zuvor - wenn das griechische Ergebnis erst einmal verarbeitet ist - wieder auf die Entwicklungen vor allem in Spanien und Italien schauen. „Eine schnelle Lösung der europäischen Probleme ist nicht in Sicht und der EU-Gipfel Ende Juni wird vermutlich noch nicht die Wende in dieser Krise mit sich bringen“, so die Helaba-Experten.

Für die Analysten von Ruland Research hätte der Wahlausgang in Athen kaum negativer enden können. „Dieses Wahlergebnis ist das Worst-Case-Szenario. Denn dadurch wird ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone nur hinausgezögert. Langfristig wird der Euro zu einer Schwach-Währung, weil es Transfer-Zahlungen geben wird, “ heißt es in einem Bericht von Montag. Eine langanhaltende Rally sehen auch die Experten des UBS. Die Probleme seien nach wie vor da, es gebe noch immer große finanzielle Schwierigkeiten und dies betreffe eben nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien und andere“, heißt es in einem Kommentar am Montag.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten