Analyse
11:00 Uhr, 19.04.2023

ASML - Umsatz und Ergebnis gut, aber der Auftragseingang schwächelt

Die Zahlen des Marktführers für Chip-Ausrüstung sind immer auch wegweisend für die gesamte Halbleiterindustrie. Im ersten Quartal 2023 hat ASML bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten als erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • ASML Holding N.V. Aand.aan toon.(N.Y.Reg.)EO-,09 - WKN: A1J85V - ISIN: USN070592100 - Kurs: 643,330 $ (Nasdaq)

Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Monaten auf 6,75 Mrd. EUR von 6,43 Mrd. EUR im Schlussquartal 2022 bei einem Bruttoergebnis von 3,41 (Q4: 3,31) Mrd. EUR, was einer Bruttomarge von 50,6 (Q4: 51,5) Prozent entspricht. Die Konsensschätzungen der Analysten gingen von einem Umsatz in Höhe von 6,34 Mrd. EUR und einer Bruttomarge von 49,75 Prozent aus. Der Quartalsgewinn stellte sich auf 1,96 (Q4: 1,82) Mrd. EUR bzw. 4,96 (Q4: 4,60) Euro je ASML-Aktie. Die Nettomarge verbesserte sich auf hohe 29,0 (Q4: 28,3) Prozent.

Die Anteilseigner erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 5,80 Euro pro ASML-Aktie nach 5,50 Euro im Vorjahr. Außerdem hat das Unternehmen im ersten Quartal weitere Aktien im Volumen von rund 400 Mio. EUR zurückgekauft.

Auf die einzelnen Regionen bezogen entfielen 49 (Q4: 48) Prozent der Erlöse wenig überraschend auf Taiwan, dem Weltzentrum der Chip-Produktion, gefolgt von Südkorea mit 26 (Q4: 28) Prozent. Der Anteil des US-Geschäfts verdoppelte sich auf 15 (Q4: 7) Prozent und in China wurden 8 (Q4: 9) Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. 70 (Q4: 64) Prozent des Umsatzes entfielen auf Systeme für Logikchips und 30 (Q4: 36) Prozent auf Systeme für die klassischen Speicherchips.

Auftragseingang bricht ein

Etwas überrascht im negativen Sinne hat der deutliche Rückgang der Auftragseingänge. Diese lagen im ersten Quartal bei nur noch 3,75 Mrd. EUR nach 6,32 Mrd. EUR im vierten Quartal 2022. Wie ASML dazu erläuterte, haben einige Großkunden ihre Lagerbestände abgebaut, was durch Neubestellungen anderer Kunden nicht kompensiert werden konnte. Der Auftragsbestand in Höhe von 38,9 Mrd. EUR stellt dennoch ein komfortables Polster dar und sorgt für eine entsprechende Auslastung der ASML-Kapazitäten.

Prognose bestätigt

Für das zweite Quartal rechnen die Niederländer mit einem Umsatz zwischen 6,5 und 7,0 Mrd. EUR bei einer Bruttomarge von 50 bis 51 Prozent. Die Erwartungen der Analysten liegen bei einem Umsatz von 6,43 Mrd. EUR und einer Marge von 50,7 Prozent. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzwachstum von mehr als 15 Prozent in Aussicht gestellt bei einer etwas höheren Bruttomarge als im Vorjahr (50,5 Prozent).

Bis zum Jahr 2025 wird bei einem Konzernumsatz zwischen 30 und 40 Mrd. EUR eine Bruttomarge zwischen 54 und 56 Prozent angestrebt. Diese soll bis 2030 dann sogar in Richtung 60 Prozent steigen, bei Erlösen zwischen 44 und 60 Mrd. EUR.

Fazit: Vom Umsatz und Ergebnis her hat ASML überzeugend abgeliefert. Etwas Bauchschmerzen bereitet jedoch der schwächer als erwartete Auftragseingang. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies nicht doch negativ auf die Umsätze in den kommenden Jahren auswirken könnte. Die ASML-Aktie verliert aktuell 2 Prozent. In meinen Augen ist der Wert derzeit eine gute Halteposition.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 21,17 26,43 30,07
Ergebnis je Aktie in EUR 14,13 18,73 23,35
KGV 41 31 25
Dividende je Aktie in EUR 5,80 6,45 7,81
Dividendenrendite 1,01 % 1,12 % 1,36 %

*e = erwartet

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