Analyse
15:40 Uhr, 20.12.2022

AROUNDTOWN – Berenberg sieht weiter Risiken für die Aktie

Mit einer Abstufung hat heute die Aktie von Aroundtown zu kämpfen. Der Immobilien-Bestandshalter aus dem gewerblichen Segment wird von Kaufen auf Halten herabgestuft.

Erwähnte Instrumente

  • Aroundtown SA
    ISIN: LU1673108939Kopiert
    Kursstand: 2,199 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Aroundtown SA - WKN: A2DW8Z - ISIN: LU1673108939 - Kurs: 2,199 € (XETRA)

Berenberg senkt das Kursziel auf 3 EUR. Aktuell notiert das Papier bei nur noch 2,20 EUR. Die Analysten begrüßen die Zinszahlung der ewig laufenden Anleihen im Dezember 2022 und Januar 2023. Ein Ausfall hier hätte für zusätzliche Unruhe gesorgt.

Liquidität ist entscheidend

Überhaupt drehe sich bei Aroundtown derzeit alles um das Thema Liquidität. Ein Zinsausfall stand daher ernsthaft zur Debatte. Gewisse ewig laufende Anleihen haben hier Optionen, doch bei Gläubigern hätte dies das ohnehin angeschlagene Bild noch weiter eingetrübt. Gekündigt werden daher die Anleihen nicht, diese lasse man weiterlaufen. Eine eher unübliche Vorgehensweise, da sich deren Verzinsung jetzt deutlich erhöht. Aber Aroundtown hat eben einfach nicht das Geld und kann sich am Markt derzeit wohl nur schwer refinanzieren.

Die gesamte Liquidität bei Aroundtown inkl. offenere Darlehen belaufe sich derzeit auf etwa 3 Mrd. EUR. Die Bonitäts-Einstufung von S&P scheine daher kurzfristig nicht gefährdet. Das erlaube es den Bondmarkt später wieder in Anspruch zu nehmen, wenn sich die Situation bessert. Da die Diskussion um die ewigen Anleihen das Gesamtbild langfristig aber belaste, stufen die Analysten die Aktie heute ab.

Auch die Deutsche Bank und Goldman Sachs waren zuletzt nicht angetan von dem Papier und vergeben nur ein Halten-Rating. Der hohe Leerstand bleibe ein negativer Faktor bemängelt Goldman. Das Unternehmen erwarte für das Jahr 2022 eine Mietzahlungsquote von 60 bis 70 Prozent.

Fazit: Aroundtown kämpft. Wenn sich die Bedingungen nicht noch weiter massiv verschlechtern könnte die Aktie eines Tages ein valider Turnaround-Kandidat sein. Die Gemengelage erscheint derweil noch recht unübersichtlich und Anleger sollten andere Aktien im Sektor bevorzugen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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