Kommentar
15:25 Uhr, 28.02.2007

Arbeitsmarkt ... die Party geht weiter

1. Die Party am deutschen Arbeitsmarkt geht weiter. Erstmals seit sieben Jahren gab es in einem Februar bei der nicht saisonbereinigten Arbeitslosigkeit wieder einen Rückgang im Vergleich mit dem Januarwert. Dieser fiel mit 24 Tausend Personen auch recht kräftig aus. Damit beträgt die registrierte Arbeitslosigkeit im Februar 4,222 Millionen. Die um saisonale Schwankungen bereinigte Anzahl der Arbeitslosen lag mit 3,897 Millionen fast so „niedrig“ wie im August 2001 und damit um 79 Tausend Personen unter dem Vormonatswert. Wie schon in den vorherigen Wintermonaten dürfte die Witterung die positive Entwicklung am Arbeitmarkt unterstützt haben. So halten sich, für einen Februar ungewöhnlich, die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus vorherigem Erwerbstätigenstatus und die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit fast die Waage. Das Gros des Februarrückgangs ist aber der Umsetzung der Hartz-IV Direktiven geschuldet. Was nicht heißen soll, dass der deutsche Arbeitsmarkt das intakte positive Konjunkturbild ignoriert. Im Gegenteil, die Konjunktur prägt alles in allem die seit Mitte letzten Jahres eingesetzte Entwicklung des kontinuierlichen Rückgangs der Arbeitslosenzahlen.

2. Die Arbeitslosenquote sank im Februar nicht saisonbereinigt auf 10,1 % (nach 10,2 % im Januar), saisonbereinigt betrug sie mit 9,3 % zwei Zehntel Prozentpunkte weniger als im Januar.

3. Die heute für Januar veröffentlichten Erwerbstätigenzahlen untermauern die These eines intakten Konjunkturbildes. Mit dem elften Vormonatsanstieg in Folge kletterte die saisonbereinigte Anzahl der Erwerbstätigen auf 39,41 Millionen Personen und damit über den Stand des Jahres 2000. Nicht saisonbereinigt kam es zu einem für einen Januar üblichen Rückgang um 688 Tausend Personen auf 38,934 Millionen Personen. In den beiden Jahren zuvor war der Rückgang mit knapp 750 Tausend Personen aber wesentlich ausgeprägter. Für den Februar kann davon ausgegangen werden, dass die Erwerbstätigenzahl weiter ansteigen dürfte. Erste Signale hierfür kommen vom Stellenindex der Bundesanstalt für Arbeit. Der BA-X ist im Februar auf 193 Punkte (nach 188 Punkten im Januar) angestiegen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten