APPLE und der Anleihemarkt: Warum nun Gefahr droht
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- Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 186,440 $ (NASDAQ)
Im letzten Quartalsbericht kann man nachlesen, wie viel Geld Apple eigentlich hat. Die Zahl ist stattlich. Über 270 Mrd. Dollar stecken in Anleihen und Geldmarktpapieren. Betrachtet man den Anleihebestand und lässt Cash und Cashäquivalente außen vor, weist Apple Anlagen von gut 250 Mrd. aus. Das Geld liegt nicht einfach nur herum. Es wird angelegt. Besonders beliebt sind Unternehmensanleihen. Davon hält Apple 138 Mrd. Ende 2017 waren es noch 20 Mrd. mehr. Apple setzt damit seine Ankündigung um, weniger Cash halten und anlegen zu wollen. Zuerst scheinen nun Unternehmensanleihen verkauft zu werden. Dies kann erhebliche Auswirkungen haben!
Den Effekt darf man nicht unterschätzen. Apple hat innerhalb eines Quartals 20 Mrd. an Unternehmensanleihen losgeschlagen. Im Durchschnitt werden 120 Mrd. Dollar pro Monat an neuen Dollar-Unternehmensanleihen in den USA ausgegeben. Ein Teil davon ist hochverzinslich, also risikoreich. Hier investiert Apple nicht.
Apple hält einen Großteil der Anleihen in Dollar, um das Währungsrisiko möglichst gering zu halten. Das Geld liegt zwar formal im Ausland, ist aber in Dollar angelegt. Reduziert Apple seine Anlagen weiterhin in diesem Tempo, erhöht das das monatlich ausgegebene Volumen deutlich. Es ist wie die Abwicklung des QE-Programms der Notenbank, die nun keine Anleihen mehr kauft, sondern verkauft und so das Volumen an verfügbaren Anleihen auf dem Markt erhöht.
Das gilt nicht nur für Unternehmensanleihen, sondern auch für Staatsanleihen. Apple hält noch knapp 60 Mrd. an US-Staatsanleihen. Weitere 20 Mrd. stecken in besicherten Wertpapieren, z.B. Mortgage Backed Securities.
Apple wird trotz der Verkäufe den Anleihemarkt nicht in Schieflage bringen. Dafür ist der Marktanteil zu klein. Man darf allerdings nicht vergessen, dass neben Apple auch andere Unternehmen Dutzende Milliarden in Anleihen investiert haben. Dank der US-Steuerreform ist der Anreiz kleiner, dieses Geld zu horten und in Anleihen zu investieren.
In den kommenden Monaten und Jahren werden sich Firmen wie Microsoft, Apple, Alphabet, Cisco, Oracle und Qualcomm, die hohe Barreserven haben, aus dem Markt für Unternehmensanleihen mehr und mehr verabschieden. Es fallen große Käufer weg.
Wie schlimm das für den Markt für Unternehmensanleihen wird, ist schwer abzuschätzen. Helfen wird es wohl nicht. Aus Sicht von Apple macht der Schritt allerdings Sinn. Apple ist immer noch der größte Anleihefonds der Welt. Es ist aber nicht die Aufgabe von Apple, das größte Anleiheportfolio der Welt zu managen.
Die Anlagen bringen zwar auch Geld ein, doch risikolos sind sie nicht. Steigende Zinsen führten zuletzt immer wieder zu Bewertungsverlusten, die innerhalb eines Quartals auch schon einmal 5 Mrd. betragen konnten.
Apple will langfristig seine ganzen Reserven loswerden. Das ist von einem Extrem ins nächste. Für größere Zukäufe kann es nicht schaden, wenn ein Cashpolster vorhanden ist, insbesondere dann nicht, wenn die Geldmaschine iPhone einmal zu stottern beginnt. Generell ist eine Reduktion der Reserven aber begrüßenswert.
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