Anzeichen einer Kurswende am Rentenmarkt
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Nach dem bei mir erfolgreich verlaufenden Bone Pivot stellt sich nun die Frage, inwieweit auch an den Finanzmärkten ein „Pivot“, eine Art Kurswende wahrscheinlich ist. Beenden die Aktienmärkte ihre Schwäche und starten eine Herbst- oder Weihnachtsrallye? Beenden die Renditen ihren Aufwärtstrend und stabilisieren auf einem Plateau? Beruhigen sich die Devisenmärkte und findet vor allem der JPY einen Boden? Die Aktienmärkte werden in dieser Woche ihre Impulse von der Quartalsberichtssaison erhalten, die Rentenmärkte schauen auf die EZB-Sitzung und diskutieren – mal wieder – einen möglichen Fed Pivot, und an den Devisenmärkten stellt sich die Frage, inwieweit bislang unbestätigte Devisenmarkt-Interventionen seitens Japans am vergangenen Freitag nachhaltige Wirkung erzielen können. Derweil steht Großbritannien vor dem Versuch, mit einem neuen Regierungschef einen Vertrauens-Pivot an den Märkten erzielen zu können.
Die grundsätzliche Konstellation an den Finanzmärkten hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht geändert: Die Inflationsraten überraschen weiterhin zur oberen Seite hin (wir sahen das in den USA, in Großbritannien, in Kanada und in Neuseeland), und der Pipeline Price Pressure, ablesbar an weiterhin stark steigenden Produzentenpreisindizes (in den USA, in Deutschland und in Japan) ist weiterhin hoch. Gleichzeitig trüben sich die Konjunkturaussichten insbesondere in der Eurozone weiter ein (für die heutigen Oktober-PMIs und den morgigen Ifo-Index werden weitere Rückgänge erwartet), während die Vereinigten Staaten mit einigen positiven Datenüberraschungen aufwarten konnten (Arbeitsmarkt, Industrieproduktion). China hat heute früh eine über den Erwartungen liegende Konjunkturentwicklung im dritten Quartal berichtet, bei allerdings abnehmender Export- und Konsumdynamik. Gegen Ende dieser Woche werden die USA und eine Reihe europäischer Länder ihre BIP-Zahlen für das dritte Quartal veröffentlichen, außerdem warten wir auf die Inflationszahlen für Oktober aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sowie die PCE-Preisdaten für die USA.
Von Seiten der Fed und der EZB wird es die kommenden Tage eher ruhig sein, beide Notenbanken befinden sich in ihrer jeweiligen Blackout-Periode im Vorfeld der nächsten Zinsentscheidungen (EZB am Donnerstag, Fed kommende Woche). Die EZB dürfte den Leitzins ein weiteres Mal um 0,75 % auf dann 1,50 % anheben. Ein ebensolcher Zinsschritt wird für nächste Woche auch von der Fed erwartet, was den vierten 75 Bp-Schritt hintereinander markieren würde. Allerdings deutete ein Artikel im Wall Street Journal sowie einige Äußerungen von FOMC-Mitglied Mary Daly an, die Fed könnte die Märkte möglicherweise auf eine verlangsamte Gangart ab Dezember vorbereiten. Nachdem die 2J- und 10J-Renditen sowohl in den USA als auch im Bundmarkt am Freitag neue Höchststände erreicht hatten, sorgten entsprechende Anlegervermutungen für einen dynamischen Umschwung, der auch heute noch anhält. Angetrieben von einem Einbruch der amerikanischen Realrenditen notiert die 10J UST-Rendite aktuell bei 4,15 % und die 10J Bundrendite bei 2,35 %, jeweils 18 Bp unterhalb ihrer Hochs von Freitagmittag.
Fallende Nominal- und vor allem Realrenditen könnten ein stützender Faktor für die Aktienmärkte während der nun an Intensität gewinnenden Quartalsberichtssaison sein. Mehr als 300 Unternehmen aus dem S&P 500 und dem STOXX Europe 600 werden in dieser Woche ihr Zahlenwerk vorlegen. In den USA liegt der Schwerpunkt dabei auf Big Tech und Big Oil. Seit Freitag versuchen die Aktienindizes bereits zum dritten Mal in diesem Monat, sich nachhaltig von ihren Tiefs zu lösen. Sehr schwache Märkte in Asien bremsen den Vortrieb heute früh etwas ein, aber der jüngste Renditerückgang sollte zumindest kurzfristig die Aktienkurse stützen können.
Am Devisenmarkt zeigte EUR-USD in den letzten Wochen wenig Ambitionen in die eine oder andere Richtung. Ganz anders der japanische Yen, der gegenüber dem US Dollar auf ein 30-Jahres-Tief abrutschte, bevor am Freitagnachmittag mutmaßlich zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen seitens Japans interveniert wurde. Eine offizielle Bestätigung für einen solchen Eingriff liegt bislang nicht vor, aber der fast 4 %-ige Kurssturz von knapp 152 auf rund 146 in USD-JPY war ein klares Indiz hierfür. Während die Kursausschläge bei Aktien-, Renten- und Devisenmärkten also hoch bleiben, stellen wir ohne jegliche Wertung fest, dass die Volatilität ausgerechnet bei den Krypto-Assets nahezu vollkommen zum Erliegen gekommen ist…
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Der Beitrag Anzeichen einer Kurswende am Rentenmarkt erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).