Anleihen sind im Vergleich zu Aktien wieder interessanter
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In vielen europäischen Ländern sind die Renditen von Staatsanleihen tief im negativen Bereich. Deutschland zahlt über alle Laufzeiten keine Zinsen mehr bzw. bekommt welche, wenn es sich mehr Geld leiht. In Griechenland gibt es für eine Laufzeit von 10 Jahren noch 0,64 %. Da greift man lieber bei US-Anleihen zu. Dort gibt es für 10 Jahre noch über 0,8 % und für 30 Jahre sogar 1,6 %.
Generell sind die Zinsen überall historisch niedrig. Historisch bedeutet in diesem Fall, dass die Zinsen noch nie so niedrig waren. Seitdem es Zinsen und Daten gibt, musste man für Kredit noch nie so wenig zahlen. Da fragt man sich, wie attraktiv die Anlage in Anleihen überhaupt sein kann.
Die Anlage ist überraschend attraktiv. Es kommt immer nur auf den Vergleichswert an. Anleger haben vor allem die Wahl zwischen Aktien und Anleihen. Aktien sind trotz der niedrigen Zinsen inzwischen sehr hoch bewertet. Langfristig können Aktien trotzdem die bessere Wahl sein. Aktien und Anleihen finden über die Zeit immer wieder zueinander (Grafik 1). Hat man mehrere Jahrzehnte im Blick, sind Aktien die bessere Wahl. Die wenigsten haben aber Jahrzehnte vor Augen, wenn sie investieren.
Aktien stehen im Verhältnis zu Anleihen auf sehr hohem Niveau (Grafik 2). Nur während der Dotcom-Blase waren Aktien noch höher bewertet. Viele gehen davon aus, dass Aktien wegen der niedrigen Zinsen immer weiter steigen müssen. Das müssen sie nicht. Es kommt immer auf das Verhältnis an und dieses spricht derzeit eben überraschenderweise für Anleihen.
Je höher das in Grafik 2 dargestellte Verhältnis ist, desto interessanter sind Anleihen. Je tiefer der Wert, desto attraktiver sind Aktien. Derzeit sind Aktien nicht attraktiv. Ob es deswegen gleich nächste Woche zur Trendumkehr kommt und Anleihen Aktien outperformen, sei dahingestellt.
Für viele Jahre galt, dass es zu Aktien keine Alternative gibt. Anlagenotstand war das große Thema. Den Anlagenotstand gibt es immer noch. Man weiß nicht so recht, wo man noch investieren soll. Alles ist hoch bewertet, ob Aktien, Immobilien oder Anleihen. Aktien profitierten davon, dass sie im Verhältnis noch interessant waren. Das ist nun nicht mehr der Fall.
Möglicherweise hebt der Anlagenotstand alle Boote. An Geld mangelt es nicht und wenn alles hoch bewertet ist, kann man blind eine der Anlagen kaufen. Es macht kaum einen Unterschied. Nun sind aber einmal Anleihen attraktiver als Aktien. Als Aktionär sollte man sich in den kommenden Monaten nicht darauf verlassen, dass es zu Aktien keine Alternative gibt und sie deswegen immer weiter steigen werden.
Clemens Schmale
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sorry, nein
Also Grafik 1 kann gar nicht stimmen wenn ich 1990 eine 30 Jährige US Anleihe gekauft habe mit einem Kupon von 2% (1990) dann habe ich heute bei Fälligkeit 81 % Rendite kassiert. Grafik 1 suggeriert einen Anstieg um wieviel... 1000%? Unsinn.
Die Renditen von Anleihen sind zudem jedes Jahr gesunken siehe
https://de.investing.com/rates...
Vermögenskrise !
Hallo Herr Schmale, was drückt das Verhältnis aus, das Sie oben darstellen, aus? Welche Kennzahlen werden da miteinander verglichen? Und von welcher Region, weltweit? Vielen Dank schon mal vorab für eine kurze Erklärung. Grüße, Steffen Weik
Das ist doch BLÖDSINN! Man kann sein Geld auch ganz einfach auf dem Tagesgeldkonto lassen.