Anleihen: Risikospreads können keine Schocks kompensieren
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Niedrige Renditen, geringe Spreads zwischen Anleihen erstklassiger und weniger guter Bonität, Neuemissionen von Krisenstaaten wie Irland, Portugal und Spanien, die gut ankommen: Die Fixed-Income-Märkte boomen. Doch ist der Boom möglicherweise schon zu weit gegangen?
Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, ist skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht: „Die Bewertungen erscheinen allmählich unattraktiv. Ich bin optimistisch in Bezug auf die Aussichten für die Volkswirtschaft. Aber ich bin auch zunehmend überzeugt, dass viele Assets nicht zum korrekten Preis gehandelt werden.“
Tatsächlich sieht Iggo aktuell kaum volkswirtschaftliche Risiken: In den USA bewege sich die gesamte Entwicklung in die richtige Richtung. Auch die britische Wirtschaft sei überraschend stark, während sich die Situation in Europa zugleich stabilisiere. Gleichzeitig verhielten sich die Rohstoffpreise unauffällig und die Geldpolitik der Notenbanken sei weiterhin sehr hilfreich.
Für problematisch hält Iggo allerdings die Bewertung vieler Anleihen: „Ich möchte High-Yield-Anleihen mit einer Rendite von 6,5 Prozent kaufen – nicht mit 4,5 Prozent. Ich möchte nicht unbedingt mehr Aktienrisiko durch nachrangige Instrumente oder die Optionskomponente von Wandelanleihen in meinem Portfolio haben, wenn es so aussieht, als seien die Erträge von riskanten Assets zuletzt deutlich höher gewesen, als es die Erholung der globalen Wirtschaft nahe legt.“
Immerhin gebe es nach wie vor auch das Risiko, dass es zu einer Korrektur der Märkte komme. „Auslöser könnten beispielsweise enttäuschendes Wachstum oder enttäuschende Gewinne sein, eine Rückkehr der Sorgen um Europa oder ein anderes noch unbekanntes Ereignis“, so Iggo. „Die Sache ist, dass die Risikospreads zu gering sind, um Investoren für einen externen Schock zu kompensieren. Und normalerweise gibt es einen Schock.“
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