Anleihe-Investoren müssen 2013 Erwartungen zurückschrauben
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Frankfurt am Main (BoerseGo.de) – „Für das neue Jahr erwarten wir ein eher moderates Weltwirtschaftswachstum, geringe Inflation, niedrige Zinsen und eine expansive Geldpolitik - aber auch latente Unsicherheit“, schreibt Robert M. Hall, Institutional Fixed-Income Portfolio Manager im aktuellen „MFS Rentenausblick“. Nach vier Jahren hoher Gewinne an den Rentenmärkten ergäben sich aus dem unklaren Makroumfeld drei Herausforderungen für Anleiheinvestoren. Sie müssten ihre Ertragserwartungen senken, akzeptieren, dass Anleihen nicht günstig bewertet seien und sich auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten mit Credits befassen.
Die wichtigste Ertragsquelle waren im Jahr 2012 Kursgewinne aufgrund engerer Spreads. „In diesem Jahr sehen wir hier sehr viel weniger Potenzial, weil die Notenbanken ihre Geldpolitik angesichts des wieder höheren Weltwirtschaftswachstums wohl nicht noch einmal so stark lockern werden. Die entscheidende Ertragskomponente wird deshalb die laufende Rendite sein. Die Gesamterträge von Credits werden im unteren bis mittleren einstelligen Bereich liegen. Bei amerikanischen Staatsanleihen sind sogar Verluste denkbar“, so Hall.
Solange die Investoren mit schwachem Wachstum, einer geringen Inflation und anhaltend niedrigen Leitzinsen rechneten, würden sie jedoch weiter Anleihen kaufen. Auch das niedrige Nettoemissionsvolumen dürfte zu fallenden Kursen führen. Das Angebot bleibe knapp und viele Anleger hätten keine Alternative, heißt es weiter.
„In den meisten Segmenten des Credit-Marktes sind die Spreads im Vergangenheitsvergleich noch immer recht weit. Das könnte durchaus für einen weiteren maßvollen Rückgang sprechen. Andererseits dürften die abnehmenden gesamtwirtschaftlichen Extremrisiken zu einem Rückzug in die als sichere Häfen geltenden US-Staatsanleihen führen, so dass die Treasury-Renditen steigen. Allerdings wird die anhaltend expansive Geldpolitik den Renditeanstieg wahrscheinlich begrenzen“, so Hall.
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