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11:27 Uhr, 31.01.2013

Anleihe-Investoren müssen 2013 Erwartungen zurückschrauben

Frankfurt am Main (BoerseGo.de) – „Für das neue Jahr erwarten wir ein eher moderates Weltwirtschaftswachstum, geringe Inflation, niedrige Zinsen und eine expansive Geldpolitik - aber auch latente Unsicherheit“, schreibt Robert M. Hall, Institutional Fixed-Income Portfolio Manager im aktuellen „MFS Rentenausblick“. Nach vier Jahren hoher Gewinne an den Rentenmärkten ergäben sich aus dem unklaren Makroumfeld drei Herausforderungen für Anleiheinvestoren. Sie müssten ihre Ertragserwartungen senken, akzeptieren, dass Anleihen nicht günstig bewertet seien und sich auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten mit Credits befassen.

Die wichtigste Ertragsquelle waren im Jahr 2012 Kursgewinne aufgrund engerer Spreads. „In diesem Jahr sehen wir hier sehr viel weniger Potenzial, weil die Notenbanken ihre Geldpolitik angesichts des wieder höheren Weltwirtschaftswachstums wohl nicht noch einmal so stark lockern werden. Die entscheidende Ertragskomponente wird deshalb die laufende Rendite sein. Die Gesamterträge von Credits werden im unteren bis mittleren einstelligen Bereich liegen. Bei amerikanischen Staatsanleihen sind sogar Verluste denkbar“, so Hall.

Solange die Investoren mit schwachem Wachstum, einer geringen Inflation und anhaltend niedrigen Leitzinsen rechneten, würden sie jedoch weiter Anleihen kaufen. Auch das niedrige Nettoemissionsvolumen dürfte zu fallenden Kursen führen. Das Angebot bleibe knapp und viele Anleger hätten keine Alternative, heißt es weiter.

„In den meisten Segmenten des Credit-Marktes sind die Spreads im Vergangenheitsvergleich noch immer recht weit. Das könnte durchaus für einen weiteren maßvollen Rückgang sprechen. Andererseits dürften die abnehmenden gesamtwirtschaftlichen Extremrisiken zu einem Rückzug in die als sichere Häfen geltenden US-Staatsanleihen führen, so dass die Treasury-Renditen steigen. Allerdings wird die anhaltend expansive Geldpolitik den Renditeanstieg wahrscheinlich begrenzen“, so Hall.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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