Anleger verlieren Interesse an Einkommen generierenden Werten
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Seit Ende April ist ein deutlicher Umschwung der Anlegerpräferenz zu beobachten, die sich allmählich von Assets, die Einkünfte abwerfen, zu wachstumsorientierten Werten verlagert. Gewinnmitnahmen haben die Kurse ins Minus gedrückt. Grund sind nicht so sehr globale Wachstumssorgen, sondern vor allem die wachsende Unsicherheit über die weitere Geldpolitik. Bemerkenswert ist dabei, dass zyklische Wachstumstitel defensive Werte, die Einkommen abwerfen, in jüngster Zeit übertroffen haben, wie die Experten von ING Investment Management in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.
Neben defensiven Aktiensektoren seien auch andere vormals populäre Renditetitel, wie Immobilienaktien und Anleihen, in letzter Zeit erheblich unter Druck geraten. Es habe den Anschein, als sei das Pendel in Richtung Bonds zu weit geschwungen. Die Portfolioflussdaten für 2013 deuteten darauf hin, dass der Umschichtungsprozess noch in den Anfängen stecke. Bislang seien vor allem die hohen Liquiditätsberge allmählich in Aktien investiert worden – die Mehrzahl der institutionellen Investoren sei vorerst bei ihrer Präferenz für Anleihen geblieben.
„In gewisser Weise erleben wir jetzt das Gegenteil der Situation Ende der 1990er Jahre, als die Euphorie am Aktienmarkt und die Hoffnungen der New Economy bei Vermögensverwaltern rund um den Globus zu immensen Aktienbeständen führten. Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung – ein Ausgleich dieser Extreme wird wohl erst über die nächsten beiden Jahre stattfinden. Die Aktienrenditen werden die Anleiheerträge zunehmend übertreffen, während weltweite Reflation und höhere Zinsen mehr Spielraum für höhere Aktienallokationen bei Pensionsfonds und Versicherungen schaffen. Insofern meinen wir, dass der jüngste Umschwung der Marktdynamik hin zu stärker wachstumsorientierten Assets genau beobachtet werden sollte. Unsere Gewichtung der zyklischen Aktiensektoren haben wir bereits erhöht; bei Credits sind wir von neutral zu einer geringen Untergewichtung übergegangen“, so ING Investment Management.
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