Fundamentale Nachricht
13:28 Uhr, 15.07.2015

Anleger überwiegend unzufrieden mit ihrer Geldanlage

57% der Anleger in Deutschland sind unzufrieden mit ihrer Geldanlage. Schuld daran ist insbesondere das aktuelle Niedrigzinsumfeld. Dennoch sind nur 19% bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren.

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die deutschen Anleger rechnen damit, dass das Niedrigzinsumfeld mindestens in den nächsten sechs Monaten weiter anhält. Deswegen sind sie mit ihren Geldanlagen mehrheitlich (57 Prozent) eher unzufrieden, wie das aktuelle Anlegerbarometer von Union Investment zeigt. Besonders betroffen davon seien Besitzer von Bankanlagen (59 Prozent) und Bausparverträgen (58 Prozent). Und auch in Zukunft rechnen die meisten Anleger nicht damit, dass sich das Umfeld festverzinslicher Papiere auf absehbare Zeit durch deutlich steigende Zinsen verbessern wird. Zwei Drittel der Anleger gehen von konstant niedrigen Zinsen in den nächsten sechs Monaten aus. Auch langfristig sehen die Anleger zumindest keinen starken Anstieg. Sowohl über drei als auch über fünf Jahre rechnet eine Mehrheit von 59 Prozent lediglich mit moderat steigenden Zinsen. Entsprechend sinkt die Beliebtheit von Tagesgeldern im Vergleich zum Vorquartal um 2 Prozentpunkte auf 27 Prozent, von Sparbüchern um 4 Prozentpunkte auf 15 Prozent und von festverzinslichen Wertpapieren um 3 Prozentpunkte auf 22 Prozent weiter leicht.

Vier von zehn Anlegern sind davon überzeugt, dass Investitionen am chancenreicheren Kapitalmarkt ein Ausweg aus dem Zinstief sein können. Dennoch halten sich viele nach wie vor zurück. Sechs von zehn Befragten möchten ihr Geld nach wie vor nicht chancenreicher anlegen als bisher. Nur 19 Prozent (Vorjahr 12 Prozent) sind bereit, in risikoreichere Anlageklassen zu investieren.

Aktionäre sind überwiegend zufrieden

Fragt man die Aktienanleger nach der Zufriedenheit mit ihrer Geldanlage sieht das Bild ganz anders aus: Annähernd zwei Drittel (60 Prozent, Vorquartal 46 Prozent) der Anleger sind sehr zufrieden bis zufrieden mit ihrer Anlageentscheidung. Diese Stimmung dürfte auch weiterhin anhalten. Denn auf Sicht von sechs Monaten erwartet die deutliche Mehrheit der Deutschen konstante bis steigende Aktienkurse. Nur knapp jeder Vierte (24 Prozent) meint, dass die Kurse im nächsten halben Jahr sinken werden (Vorquartal 26 Prozent). Insgesamt steigt die Attraktivität, in Aktien zu investieren im Vergleich zum Vorquartal von 33 auf 38 Prozent. Am attraktivsten aber bleibt bei den Anlegern weiter ein Investment in Immobilien (77 Prozent, Vorquartal 72 Prozent).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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