Anleger interessieren sich für Schwellenländer, halten sich aber zurück
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Deutsche Anleger geben sich bei Investitionen in die Wachstumsmärkte nach wie vor äußerst zurückhaltend. Das belegt das jüngste Emerging-Markets-Investmentbarometer von J.P. Morgan Asset Management aus dem Januar. Demzufolge ist der Anteil der Anleger, die bereits in den Wachstumsregionen der Welt investieren, gegenüber dem vorangegangenen Barometer von November 2012 sogar leicht zurückgegangen, von 2,8 auf 2,7 Prozent. 96,9 Prozent lassen die Wachstumsregionen bei ihren Investitionsentscheidungen außen vor; im November 2012 waren es 97,1 Prozent.
„Es ist nur schwer nachvollziehbar, warum der Großteil der deutschen Anleger das enorme Potenzial der Schwellenländer nicht nutzt. Diese Märkte mit teilweise sehr hohen Wachstumsraten sind mehr als eine Alternative zu den etablierten Börsen in den USA und Europa“, sagt Jean Guido Servais, Leiter des kontinentaleuropäischen Marketings von J.P. Morgan Asset Management, zu den Ergebnissen der jüngsten Erhebung. Dem Emerging-Markets-Investmentbarometer von J.P. Morgan Asset Management liegt jeweils eine bundesweite Befragung von rund 2.000 Bundesbürgern durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zugrunde.
Die Zurückhaltung lässt sich ohne Zweifel auch auf Unkenntnis zurückführen. So kann nach wie vor mehr als die Hälfte der Deutschen mit den Begriffen Emerging Markets und Schwellenländer in Bezug auf Finanzen nichts anfangen. Gerade einmal 42,8 Prozent geben an, die Ausdrücke zu kennen oder zumindest schon einmal gehört zu haben, das sind so viele wie in der vorangegangenen Befragung. Für viele deutsche Anleger bleiben die Begriffe grundsätzlich mit Risiken behaftet: Immer noch 35,7 Prozent der Befragten halten die Schwellenländer für viel risikoreicher als Euro-Staatsanleihen, das sind nur 1,1 Prozentpunkte weniger als im November 2012.
Zumindest ansatzweise lässt sich allerdings ein Stimmungswechsel feststellen. So ist die Quote derer, die in den kommenden sechs Monaten in Schwellenländer investieren möchten, gegenüber November noch einmal von 3,2 auf 4,5 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Mai vergangenen Jahres. Zudem bezeichnen sich mit 4,4 Prozent genauso viele Deutsche wie bei der letzten Befragung im November „sehr interessiert“ an Investitionen in Emerging Markets. Die Quote derer, die „etwas interessiert“ sind, hat deutlich zugenommen, von 15,1 auf 18,3 Prozent. Der Anteil der Bürger, die sich als „überhaupt nicht interessiert“ bezeichnen, ist allerdings ebenfalls auf 36,2 Prozent gestiegen (von 35,0 Prozent).
Vor diesem Hintergrund sieht Jean Guido Servais Handlungsbedarf für Anleger: „Das Börsenjahr 2013 hält für Anleger wieder einige Herausforderungen bereit und damit Risiken, denen der Anleger mit einem gut diversifizierten Depot begegnen sollte. Zu einer sinnvollen, breiten geographischen Aufstellung gehört auch ein Engagement in den Wachstumsregionen der Welt“, so Servais weiter.
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