Anleger haken Inflation und Rezession ab - ein Fehler?
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Der DAX versucht im Moment, an den alten Trend aus den letzten beiden Monaten 2023 anzuknüpfen. Die Hoffnung ist, dass der Preisindex der Konsumausgaben jetzt endgültig die 3%-Marke unterschreitet und damit grünes Licht gibt für eine Fed-Leitzinssenkung im März oder spätestens Mai. Der Markt rechnet fest damit, dass die Fed in diesen beiden Monaten mindestens einmal an der Zinsschraube drehen wird. Dann hätte auch die EZB im Juni den Weg frei, ebenfalls an der Zinsschraube zu drehen. Wir befinden uns jetzt in einer Marktphase, in der jeder Anleger davon ausgeht, dass die Inflation besiegt worden ist, und die heutigen Daten sollten möglichst kein anderes Bild zeichnen. Hohe Aktienkurse gehen aber auch mit der Tatsache einher, dass die Inflation zwar in Richtung 2% zurückgehen wird, die Menschen aber trotzdem signifikant höhere Preise in Zukunft im Vergleich zu vor drei Jahren zahlen werden müssen. Wer sich einen Rückgang auf das alte Preisniveau wünscht, muss auch mit einem deutlich einbrechenden DAX und wirtschaftlichem Verfall einverstanden sein. Eine Deflation wäre gepaart mit einer Rezession wäre die größte Überraschung des Jahres. Tatsächlich muss man eingestehen, dass wir gerade zwei Kriege in der Welt haben, der Seetransport über das Rote Meer ist stark eingeschränkt und eine Dürre verringert die Kapazität des Panama-Kanals um ein Drittel. Ohne diese Faktoren wären Rohstoff- und Energiepreise wahrscheinlich deutlich niedriger und die Notenbanken müssten sich eher Sorgen machen, übersteuert zu haben. Im Moment vertreibt aber ein US-BIP-Wachstum von 3,3% alle Rezessionssorgen und weckt neuen Appetit auf Aktieninvestments.
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