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15:05 Uhr, 05.11.2008

Anlageverhalten: Hohe Risikoaversion, aber zu wenig Streuung

Berlin (Fonds-Reporter.de) - Obwohl private Anleger in Deutschland risikoscheu sind, konzentrieren sie ihr Vermögen auf nur wenige Anlageformen. Damit erhöhen sie ungewollt das Risiko eines Verlustes. Das zeigt eine aktuelle Studie des DIW Berlin auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Ursache für dieses irrationale Verhalten seien vermutlich mangelnde Kenntnisse.

Die beliebtesten Anlageformen in Deutschland seien Sparbuch, Bausparvertrag und Lebensversicherung. Risikoreichere Anlagen würden meist erst dann gewählt, wenn der Bedarf an Sicherheit und Liquidität gedeckt ist, so das DIW Berlin. Die meisten Haushalte (46 Prozent) halten zwei bis drei verschiedene Anlageformen. Portfolios aus vier und mehr Anlagearten seien mit 18 Prozent schon wesentlich seltener vertreten. Das Portfolio jedes fünften Haushalts bestehe sogar lediglich aus einem einzigen Anlageprodukt.

"Wir haben bei unserer Analyse teilweise keine Übereinstimmung zwischen Risikostreuung und Risikobereitschaft gefunden", sagte DIW-Expertin Nataliya Barasinska, Mitautorin der Studie. "Im Gegenteil: Die Anleger mit der geringsten Risikobereitschaft haben in den seltensten Fällen ein dementsprechend breit gestreutes Anlageportfolio. Umgekehrt haben Anleger, die sich selbst als risikofreudig bezeichnen, eher ein komplett diversifiziertes Portfolio."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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