Anhaltende Brisanz von M&A-Aktivitäten
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An den US-Aktienmärkten setzte sich das Muster aus Sell-Offs und drastischen Kursrallyes fort. Dank eines starken Handelstags am Freitag schlossen die Märkte aber im Plus. Der Dow-Jones-Index verzeichnete gar das beste Tageshoch seit April d.J. und profitierte dabei vom überraschend positiven US-Wirtschaftswachstum, das die Inflationssorgen und die unangenehme Affärenwoche der Bush-Administration überschattete.
Obwohl die Optimisten auf bessere Wirtschaftsdaten aus Japan gesetzt hatten, generierten die japanischen Aktienmärkte auf Wochensicht eine positive Rendite. So wurde der Nikkei 225 aufgrund der schwachen Technologiewerte vom TOPIX-Index übertroffen. Die Titel von Bauunternehmen und Regionalbanken verzeichneten deutliche Zugewinne, während Technologie- und Pharmawerte eindeutig zu den Verlierern der vergangenen Woche zählten.
Die europäischen Aktienmärkte tendierten uneinheitlich, wobei der deutsche Aktienmarkt die Woche leicht im Minus beendete. In Großbritannien konnten hingegen Gewinne verbucht werden, während dem französischen Aktienmarkt die Schwäche der Autobauer zu schaffen machte. Der Pharmariese GlaxoSmithKline trug wesentlich zum guten Abschneiden des britischen FTSEIndex bei.
Die Aktienmärkte in der Region Asien-Pazifik beendeten die Woche insgesamt im Minus. Auf die drastischen Verkäufe der internationalen Anleger folgten Kursabschläge. So rutschten die Kurse in Korea um 3,6% ab, während der Hang Seng Index in Hongkong um 1,9% nachgab. Heftige Verkäufe bescherten den taiwanesischen Aktienmärkten zum Wochenschluss ein 14- Monatstief. Die Spekulationen um eine Zinswende in den USA und Asien beschädigten asiatische Aktientitel.
Die Emerging Markets konnten sich in der vergangenen Woche gut behaupten. So legte Mexiko dank sehr guter Gewinnberichte kräftig zu, während die Märkte im Süden Lateinamerikas moderate Zugewinne verzeichneten und dabei von der US-Wirtschaft profitierten, die im dritten Quartal schneller als erwartet gewachsen war. Russische Aktien sind weiter im Hoch und bescherten dem RTS-Index ein Wochenplus von 2,6%.
An den Anleihemärkten rollte die Verkaufswelle bei den Benchmark-Staatsanleihen. Die Renditen der 10jährigen USTreasuries und deutschen Bundesanleihen zogen daraufhin kräftig an. Gegen Wochenschluss bot sich den gebeutelten USInvestoren eine kleine Verschnaufpause, während die Anleiheinhaber im Euro-Raum noch immer über den Zeitpunkt einer möglichen Zinsanhebung rätseln.
An den Devisenmärkten wirken die politischen Spannungen mit dem Iran auf das US-Dollar-Sentiment. Die Nominierung von Ben Bernanke, der Fed-Chef Alan Greenspan beerben soll, verstärkte zudem die Unsicherheiten im Hinblick auf den Zinskurs der USNotenbank in kommenden Jahr 2006. Der Kurs des japanischen Yen blieb gegenüber dem US-Dollar nahezu unverändert, verlor aber gegenüber dem Euro an Wert.
Die Ölpreise legten im Wochenverlauf zu. Grund hierfür war das weltweit knappe Angebot. Der Goldpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort, da über eine hohe Nachfrage am Schmuckmarkt spekuliert wurde.
Kommentar
Das Übernahmeangebot des spanischen Telekommunikationsriesen Telefonica für den britischen Mobilfunkbetreiber 0² ist ein deutlicher Beleg für die anhaltende Brisanz von M&A-Aktivitäten an den globalen Märkten. Seit Jahresbeginn haben die Aktivitäten in diesem Bereich deutlich angezogen, da die Unternehmen die überschüssige Liquidität in ihren Bilanzen für Zukäufe zu relativ attraktiven Preisen nutzen wollen. So belaufen sich die bis dato angekündigten globalen Transaktionen auf fast 19% der Marktkapitalisierung im S&P 500- Index. Zudem bleibt kaum eine Branche ausgespart und auch grenzüberschreitende Übernahmen sind geplant. Zwar schaffen nicht alle M&A-Deals einen Mehrwert für die Aktionäre, doch lässt der hohe Cash-Anteil der jüngsten Transaktionen (in diesem Jahr lag der durchschnittliche Cash-Anteil bei stolzen 61-74%) auf ein positives Nettoergebnis an den Märkten schließen. Bei den unlängst erfolgten Deals von Oracle und Pernod wurden die Aufkäufer vom Markt belohnt, was vielen anderen Unternehmen als Anreiz dienen dürfte, ebenfalls ins M&A-Geschäft einzusteigen.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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