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11:09 Uhr, 14.10.2009

Angst vor Inflation unbegründet – Goldpreis derzeit kein Inflationsindikator

München (BoerseGo.de) - Die Sorge vor einem Anstieg der Inflation in den Industriestaaten ist derzeit unbegründet. Zu dieser Einschätzung kommt Jürgen Rauhaus, Investmentchef Deutschland bei der Fondsgesellschaft Pioneer Investments. "Wichtige Indikatoren geben immer noch Entwarnung: Der Preisanstieg von Konsumgütern liegt annähernd bei Null", erklärt Rauhaus. Auch sei der jüngste Anstieg des Goldpreises auf mehr als 1.000 US-Dollar pro Unze kein Indiz für allgemeine Geldentwertung. "Der Preisanstieg lässt sich vielmehr als Zeichen dafür deuten, dass sich die Investoren vor unterschiedlichen, auch geopolitischen Risiken schützen wollen". Die jüngsten Entwicklungen am Markt untermauern laut Rauhaus diese Einschätzung: "Die Renditen von Staatsanleihen steigen nicht weiter an, in der Euro-Zone liegen sie derzeit zwischen ihren Tiefständen vom Jahresanfang und den Niveaus im Juni, als der Optimismus angesichts der wirtschaftlichen Erholung einen Höchststand erreicht hat."

Mit Blick auf die Zinspolitik der Notenbanken erwartet Rauhaus kein baldiges Ende der geldpolitischen Unterstützungsmaßnahmen. "Gerade die USA scheinen keine Eile zu haben, diese Maßnahmen ad acta zu legen". Das Festhalten an der expansiven Geldpolitik gebe nicht zwingend Anlass zur Besorgnis: In einem Szenario, in dem die Konsumausgaben ungewiss blieben, könnte auch die Inflation unter Kontrolle bleiben. "Ich erwarte nicht, dass die Verbraucher rasch wieder zu ihrem Konsumverhalten zurückkehren, dass sie vor die Krise gezeigt haben", betont Rauhaus.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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