Kommentar
22:00 Uhr, 28.09.2008

Angeblich sind die ersten T-Shirts schon im Druck

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'Internationale Finanzkrise 2008 – Ich war dabei! AIG, Bear Stearns, Lehman Brothers, Hypo Real Estate…'
Nicht ist mehr wie es war – der FC Bayern nur noch Durchschnitt, die CSU eine „normale“ Partei, Riesen-Konzerne werden über Nacht verstaatlicht, es ist alles wie ein Horrorfilm: Nightmare on WallStreet. Leider hat der Film Überlänge, und keiner kann sagen wie viel Leichen er noch beinhalten wird.

Ein Hoffnungsschimmer ist zweifellos das 700 Mrd-Dollar-Rettungspaket der Amerikaner. Ich wünschte, man würde bei uns auch so entschlossen an die Situation herangehen, denn bei aller Kritik an derlei Aktionen, die im Sinne der freien Marktwirtschaft absolut berechtigt ist: Erkennen die Herren in Europa nicht, dass wir natürlich über Dominoeffekte ebenso betroffen sind wie die USA? Und wenn US-Banken ihre fragwürdigen Anleihen verkaufen können und europäische nicht, wird das dann nicht ein wenig den Wettbewerb verzerren? Das ist so ähnlich wie mit dem Freihandel: Wenn die eine Seite Einfuhrzölle erhebt, aber die andere nicht, dann ist das eben kein Freihandel. Und wenn die eine Seite den Banken hilft aber die andere nicht, dann?

Es ist jetzt absolut nicht die Zeit, die Schuldfrage zu stellen und erst recht nicht die Systemfrage. Erst muss die Lage stabilisiert werden, und zwar höchst dringlich! Wenn wir wieder in ruhigerem Fahrwasser sind, kann alles aufgearbeitet werden. Dass sich vieles ändern wird und muss, ist offensichtlich. Dass die Systemfrage sich aber absolut nicht stellt auch – denn wir wissen aus der Geschichte, wo der „andere Weg“ hinführt, und alleine die Tatsache dass die staatlichen Banken in der Krise weit schlimmer dran sind als die privaten sagt eigentlich alles. Der Kapitalismus dagegen hat sich nach allen Krisen neu erfunden und gestärkt gezeigt, eine Art Madonna der Wirtschaftssysteme. Wenn wir uns von der Marktwirtschaft verabschieden, ist dies das Ende des Wachstums.

Zum Schluss möchte ich Ihnen einen Tipp mitgeben, der bitte keine Panik erzeugen soll, aber ernst gemeint ist: Halten Sie zuhause einen Cashbestand, der einige Monate ausreicht. Wenn es nämlich wirklich hart auf hart kommt und ein Banken-Run einsetzt – ausschließen kann man das leider nicht – dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Institute einfach eine Weile geschlossen werden, um den Kollaps zu verhindern. In Südamerika ist das schon mehrfach passiert. Das klingt etwas hart, aber wenn schon eine Flut kommen könnte, ist es nicht blöd ein Sauerstoffgerät zu haben…

Daniel Kühn - Redaktionsleitung http://www.tradersjournal.de und CFD&Forex-Report

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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