Fundamentale Nachricht
10:56 Uhr, 13.12.2013

Analysten: Bank of Japan wird Geldschwemme nochmals ausweiten

Die massiven Anleihenkäufe der Bank of Japan sollen Wirtschaft und Verbraucherpreise ankurbeln. Die Frage ist dabei, wie nachhaltig die extrem lockere Geldpolitik der BoJ wirkt. Analysten gehen nun davon aus, dass die Notenbank ihr Programm 2014 noch ausbaut.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Kursstand: 15.460,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tokio (BoerseGo.de) - Eine Mehrheit der Analysten in Tokio rechnet damit, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Anleihekäufe im kommenden Jahr noch weiter ausweiten wird. Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Quick-Instituts unter 235 Analysten von Banken, Versicherungen und Finanzinstitutionen erwarten demnach 52 Prozent, dass die Notenbank ihre extrem lasche Geldpolitik im zweiten Quartal 2014 nochmals ausbaut. Knapp ein Fünftel der befragten Finanzexperten geht sogar davon aus, dass die BoJ schon zu einem früheren Zeitpunkt ihr Programm ausweitet. Japan würde damit einen anderen Weg gehen als die USA, wo die Märkte einen langsamen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik erwarten.

Die japanische Notenbank schwemmt die Binnenwirtschaft seit dem Frühjahr massiv mit Geld. Im vergangenen April hatte die BoJ beschlossen, die Geldbasis in Japan in einem Zeitraum von zwei Jahren zu verdoppeln. Mit milliardenschweren Wertpapierkäufen wollen die japanischen Währungshüter zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Inflation soll einen Schub auf mittelfristig 2 Prozent erfahren und die Konjunktur soll unterstützt werden. Die Japaner möchten mit anderen Worten dem jahrelangen Stillstand mit schwachem Wachstum und sinkenden Verbraucherpreisen Einhalt gebieten. Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe begleitet den Kurs mit gigantischen, haushaltswirksamen Konjunkturpaketen.

Bislang scheint die Strategie aufzugehen: Die Wirtschaft erholt sich, das Preisniveau beginnt zu steigen. Es bleibt aber die Frage, wie nachhaltig die Belebung ist. Darüber hinaus könnte die hohe Staatsverschuldung zum Problem werden, falls Investoren höhere Risikoaufschläge für Staatsanleihen einfordern. Da die Bank of Japan selbst einen erheblichen Teil der neuen Staatsanleihen in ihre Bücher, ist dies allerdings noch steuerbar. Sie kauft jetzt bereits 70 Prozent aller japanischen Staatsanleihen am Markt auf.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten