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19:19 Uhr, 20.01.2012

Analyse: Unsicherheiten bezügl. der weiteren Entwicklung von Microsoft

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Analysten von Independent Research haben in einer am Freitag vorgestellten Studie die Aktien des US-Softwaregiganten Microsoft nach Zahlen zum vierten Quartal von „Kaufen auf „Halten“ heruntergestuft. Das Kursziel liegt weiterhin bei 30,00 US-Dollar. Am Vortag verließ das Papier den US-Handel auf dem Stand von 28,12 US-Dollar.

Bei Microsoft stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 20,9 Milliarden US-Dollar. Die Nachfrage nach dem Betriebssystem Windows 7 sank. Doch dafür griffen die Firmenkunden vermehrt zu Office- und Server-Programmen. Höhere Kosten etwa in der Entwicklung ließen indes den Gewinn bei 6,6 Milliarden US-Dollar stagnieren.

Nach Ansicht von Independent Research-Analyst Markus Friebel fielen die Zahlen insgesamt solide aus. Negativ betrachte er jedoch den Rückgang in der Windows-Sparte. Hier rechne er auch weiterhin mit einer anhaltenden Schwäche, da zusätzlich auch der PC-Markt im Gesamten nachgebe.

Als Belastungsfaktor könnte sich zudem künftig auch der durch die Skype-Übernahme erhöhte Goodwill ergeben. Bereits zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Übernahme habe Independent Research den Preis als deutlich zu hoch empfunden, so Friebel. Microsoft müsse erst noch beweisen, dass dieser Kauf keine Fehlentscheidung war. Der Umsatzanteile von Skype in Q2 2011/12 belaufen sich auf 225 Millionen US-Dollar.

Friebel hält für die weitere Entwicklung von Microsoft insbesondere das neue Betriebssystem Windows 8 für bedeutend. Microsoft will mit dem neuen System am Geschäft mit Tablet-Computern und Smartphones teilhaben, um die Abhängigkeit vom PC zu senken. Allerdings sollte es für den Konzern sehr schwierig werden, hier entscheidende Erfolge zu erzielen, schreibt der Analyst. Im boomenden Markt für mobile Endgeräte hätten sich bereits andere Anbieter wie Google oder Apple etabliert.

Infolgedessen senken die Analysten von Independent Research ihre EPS-Prognosen für 2011/12 von 2,74 auf 2,70 US-Dollar. Auf Grund des begrenzten Aufwärtspotenzials und der Unsicherheiten insbesondere bezüglich der weiteren Entwicklung von Microsoft habe er das Rating senken müssen, resümiert Friebel. Die Prognose für 2012/13 bleibt unverändert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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