Kommentar
15:37 Uhr, 21.06.2019

An dieser Front verlieren die USA gegen China massiv

Es geht mehr als um ein Handelsbilanzdefizit und sogar mehr als um Geopolitik. Es geht um das heute wichtigste Gut: Technologie.

Erwähnte Instrumente

  • Xiaomi Corp.
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  • ZTE Corp.
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    Kursstand: 2,465 € (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Xiaomi Corp. - Kurs: 5,469 € (Frankfurt)
  • ZTE Corp. - WKN: A0M4ZP - ISIN: CNE1000004Y2 - Kurs: 2,465 € (Lang & Schwarz)

Inzwischen ist klar: die US-Regierung ist sich für nichts zu gut. Wenn es sein muss, dann wird auch unfair gekämpft. Das hat inzwischen schon Tradition. Das jüngste Beispiel, Huawei, kenn inzwischen fast alle. Es ist aber bei weitem nicht das einzige Beispiel. Es ist noch nicht lange her, da drängten die USA ZTE aus dem Markt. ZTE ist wie Huawei ein Telekomausrüster und Smartphone-Hersteller. Bevor die Sanktionen wirksam wurden, gewann ZTE in rasendem Tempo Marktanteile. Es verkaufte im Jahr 2016 ungefähr 100 Mio. Smartphones, bereits halb so viel wie Apple.


ZTE wurde „plattgemacht“. Inzwischen verkauft das Unternehmen kaum noch Smartphones. Es hat sich auf das Telekomgeschäft fokussiert. Dafür gibt es neue Aufsteiger, Huawei. Huawei ist führend bei der 5G-Technologie und könnte Apple in diesem Jahr als zweitgrößten Smartphone-Hersteller verdrängen. Das hängt allerdings davon ab, wie die USA weiter vorgehen.
ZTE Corp.
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Der dritte große Hersteller aus China, Xioami, verkauft über 100 Mio. Smatphones und Vivo, ebenfalls aus China, dürfte in diesem Jahr ebenfalls knapp 100 Stück absetzen. Als wäre das nicht schon Konkurrenz genug, gibt es auch noch Oppo, das ebenfalls im dreistelligen Millionenbereich Smartphones verkauft.

Xiaomi Corp.
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Global halten chinesische Unternehmen damit einen Marktanteil von 50 %. Dieser enorme Vorsprung ist einfach erklärt. Chinesische Modelle sind nicht schlechter als US-Produkte und zugleich günstiger. Auch technologisch sind sie US-Unternehmen inzwischen in vielen Belangen voraus.

Das ist für die USA besonders schmerzhaft. Erschwerend kommt hinzu, dass der Smartphonemarkt erstmals schrumpft (Grafik 2). US-Firmen drohen immer mehr Marktanteile zu verlieren.


Die USA haben in dem Markt auch nur Apple. In China gibt es vier Hersteller mit mehr als 100 Mio. verkauften Stück pro Jahr. Konkurrenz belebt das Geschäft. In den USA fokussiert sich immer mehr auf Quasi-Monopole wie Apple bei Smartphones, Google, Facebook usw. Durch mangelnde Konkurrenz geraten US-Unternehmen ins Hintertreffen.

Das ist ein hausgemachtes Problem. Anstatt jedoch zu Hause aufzuräumen, wird über Sanktionen und Vorwürfe versucht, die Konkurrenz zu lähmen und zu diskreditieren. Ob Huawei wirklich Hintertüren eingebaut hat, weiß niemand. Was wir allerdings mit Sicherheit wissen: die NSA hört unsere Politiker ab.

Technologie ist das Gold von heute. Die USA haben ihren Spitzenplatz verloren. Noch vor einigen Jahren kopierte China die USA. Die Technologie konnte noch nicht mitziehen. Heute muss China nicht mehr kopieren. Es führt den Zug selbst an.

Das gilt nicht nur für Smartphones, sondern auch gesellschaftlich. In China kann man inzwischen per Gesichtserkennung bezahlen. Dagegen ist das Shoppingerlebnis in den USA und Europa aus der Steinzeit.

Am Ende wird das Land global am wichtigsten sein, das die beste Technologie bietet. Die USA können nicht mehr mithalten. Also versucht man es mit unfairen Mitteln. Das löst das Problem nicht.

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3 Kommentare

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  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Harter Tobak, Clemens :-)

    15:57 Uhr, 21.06.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    "Asia 2030" von Karl Pilny

    15:55 Uhr, 21.06.2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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