Analyse
09:02 Uhr, 17.05.2023

AMGEN/HORIZON - Übernahme in Gefahr!

Nach Microsoft/Activision Blizzard stellt sich die US-Kartellbehörde FTC auch gegen eine Übernahme des Biotech-Unternehmens Horizon Therapeutics durch Amgen. Die Horizon-Aktie geht daraufhin kräftig in die Knie. Eine Kaufchance?

Erwähnte Instrumente

  • Horizon Therapeutics PLC - WKN: A12B8E - ISIN: IE00BQPVQZ61 - Kurs: 96,340 $ (Nasdaq)

Welche Probleme es mit Großübernahmen geben kann, zeigt das Beispiel Microsoft/Activision Blizzard eindrucksvoll. Aber auch im Biotechsegment läuft es nicht immer rund. Wie gestern bekannt wurde, stellt sich die US-Kartellbehörde FTC gegen eine Übernahme von Horizon Therapeutics durch Amgen.

In der Begründung heißt es, durch die Übernahme von Horizon würde sich Amgen mit Tepezza und Krystexxa zwei Medikamente ins Boot holen, die in ihren Indikationen eine Monopolstellung innehaben. Durch die Bündelung von Medikamenten, bei der es darum geht, Rabatte auf Produkte wie beispielsweise Enbrel zu konditionieren als Gegenleistung dafür, dass Amgen-Medikamente bevorzugt auf den Listen für abgedeckte Medikamente in verschiedenen Märkten auftauchen, hätte sich Amgen in der Vergangenheit bereits große Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft. Im Falle von Tepezza und Krystexxa befürchtet die FTC nun Ähnliches.

In einem Statement reagiert Amgen: "Amgen ist von der Entscheidung der FTC enttäuscht und setzt sich weiterhin für den Abschluss dieser Übernahme ein, die Patienten mit sehr schweren seltenen Krankheiten in den USA und auf der ganzen Welt erhebliche Vorteile bringen wird." Und weiter: "Die von Amgen und Horizon angebotenen Arzneimittel behandeln im Allgemeinen unterschiedliche Krankheiten und Patientengruppen und es gibt keine wettbewerbsbedenklichen Überschneidungen. Die Behauptung der FTC, dass Amgen diese Medikamente irgendwann in der Zukunft „bündeln“ könnte, ist völlig spekulativ und spiegelt nicht die reale Wettbewerbsdynamik wider, die hinter der Bereitstellung von Medikamenten für seltene Krankheiten für Patienten steckt. Wir haben uns verpflichtet, die als Problemkandidaten angesprochenen Horizon-Produkte nicht zu bündeln. Die Kommission beschloss jedoch dennoch, diesen Weg weiterzuverfolgen. Darüber hinaus sind uns keine früheren Akquisitionen bekannt, die aufgrund einer Bündelungstheorie blockiert wurden."

Die hochpreisigen Produkte Tepezza und Krystexxa haben Horizon zum Durchbruch verholfen. Analysten schätzen, dass die EBIT-Margen des Konzerns in den kommenden Jahren von unter 40 % auf über 50 % anziehen könnten.

Fazit: Die Horizon-Aktie hat inzwischen die Gewinne nach der Amgen-Übernahmemeldung komplett abgegeben. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme gesunken ist, bleibt die Aktie interessant. Denn das Unternehmen wird aktuell mit 22 Mrd. USD bewertet, dürfte 2023 aber einen Umsatz von 3,8 Mrd. USD und einen Gewinn je Aktie von 5 USD erzielen. Das KGV liegt demnach unter 20, was im Biotech-Bereich für einen Wachstumstitel nicht abgehoben erscheint. Mit oder Übernahme dürfte Horizon also seinen Weg gehen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 3,63 3,83 4,48
Ergebnis je Aktie in USD 4,99 4,98 6,47
Gewinnwachstum -0,20 % 29,92 %
KGV 19 19 15
KUV 6,1 5,7 4,9
PEG neg. 0,5
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Horizon Therapeutics Übernahme
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    -
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

Mehr über Bastian Galuschka
  • Fundamentalanalyse
  • Kombinationsanalyse
  • Small Caps
  • Newstrading
Mehr Experten