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09:57 Uhr, 15.05.2023

George Soros verkauft Tesla und steigt bei Netflix ein

Das Family Office des legendären Hedgefondsmanagers George Soros ist im ersten Quartal bei den Tesla-Aktien ausgestiegen und hat dafür Netflix gekauft.

Erwähnte Instrumente

  • Horizon Therapeutics PLC - WKN: A12B8E - ISIN: IE00BQPVQZ61
  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 167,980 $ (Nasdaq)

Soros Fund Management, das Family Office von George Soros, ist im ersten Quartal komplett bei den Aktien des Elektroautobauers Tesla ausgestiegen, wie die am Freitag veröffentlichten 13-F-Filings zeigen.

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Ebenfalls komplett verkauft wurden die Aktien des Wohnungsbauunternehmens D.R. Horton und des Flugzeugzulieferers TransDigm sowie weitere kleinere Positionen.

Deutlich reduziert wurde die Position beim Elektroautobauer Rivian. Auch bei den Aktien von Alphabet, Amazon, Disney, Bowlero und weiteren Papieren nahm Soros Fund Management Geld vom Tisch.

Neue Positionen eröffnete Soros unter anderem bei den Aktien des Streaminganbieters Netflix, des Einzelhandelskonzerns Walmart, des chinesischen Internetunternehmens JD.com, beim Wasserversorgungsunternehmen American Water Works und bei den Eisenbahnbetreibern CSX und Norfolk Southern. Dabei handelt es sich aber teilweise um sehr kleine Positionen, mit einem sehr geringen Einfluss auf das Gesamtportfolio von Soros. Zugekauft hat Soros im Quartal außerdem bei den Aktien des Sportartikelherstellers Nike, des Ride-Hailing-Anbieters Uber und des Make-up-Herstellers Estée Lauder.

Größte Position im Portfolio von Soros Fund Management blieben die Aktien von Horizon Therapeutics. Hier erwarb Soros Fund Management zusätzliche Aktien und ging zudem noch eine Spekulation mit Call-Optionen auf steigende Kurse ein. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Therapien bei seltenen Erkankungen spezialisiert und steht vor einer Übernahme durch Amgen, allerdings notierte die Aktie zuletzt weiter mit einem deutlichen Abschlag gegenüber dem angebotenen Übernahmepreis von 116,50 USD je Aktie.

Horizon-Therapeutics-Aktie
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Bei der Position dürfte es sich um eine Spekulation darauf handeln, dass die Übernahme tatsächlich vollzogen wird, möglicherweise auch zu einem höheren Angebotspreis. Dies wird auch als "Merger Arbritrage" bezeichnet. Eine Erläuterung der Strategie finden Sie in dem folgenden PLUS-Artikel: Risikolose Börsengewinne durch Übernahmen?

Die folgende Tabelle zeigt die acht größten US-Wertpapierpositionen von Soros Fund Management zum Ende des vierten Quartals laut den nun veröffentlichten 13-F-Filings:

Aktie Anteil am 13-F-Depotvolumen
Horizon Therapeutics 5,5 %
iShares iBoxx $ Investment Grade Corporate Bond ETF 4,1 %
Put-Position auf High-Yield-ETF 2,9 %
Sea Ltd.-Wandelanleihe 2,6 %
DigitalOcean-Wandelanleihe 2,5 %
Alphabet (Class-A-Aktie) 2,3 %
Okta-Wandelanleihe 2,2 %
Call-Option auf Horizon Therapeutics 2,1 %

Zweitgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management war am Ende des ersten Quartals der iShares iBoxx $ Investment Grade Corporate Bond ETF, der in Dollar-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating investiert. Drittgrößte Position im Portfolio war eine Short-Position auf einen ETF, der in Dollar-Hochzinsanleihen investiert.

Nummer vier und fünf im Portfolio von Soros Fund Management belegten Wandelanleihen auf die Aktien des südostasiatischen Internetunternehmens Sea Ltd. und des US-Cloud-Anbieters DigitalOcean.

Sechstgrößte Position waren die A-Aktien des Google-Mutterkonzerns Alphabet, siebtgrößte Position eine Wandelanleihe auf Okta und achtgrößte Position eine Call-Option auf Horizon Therapeutics (siehe oben).

George Soros hat sich vor allem mit seinen Spekulationen gegen das britische Pfund Anfang der 90er Jahre einen legendären Ruf erarbeitet. Wie es George Soros gelang, seine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen, wird in dem folgenden Artikel beleuchtet: Die Erfolgsgeheimnisse der Starinvestoren (II)

Großinvestoren mit mehr als 100 Millionen Dollar an verwalteten Geldern müssen 45 Tage nach dem Ablauf eines Quartals ihre Positionen in den sogenannten 13F-Filings veröffentlichen.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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