Kommentar
08:01 Uhr, 06.11.2024

Amerika hat gewählt – Anleger geben mit dem Trump-Trade Vollgas

Während die letzten Stimmen noch ausgezählt werden, steht für die Börse fest, dass der Republikaner Donald Trump zum zweiten Mal ins Weiße Haus einziehen wird. Der Bitcoin bricht auf ein Rekordhoch aus. Der S&P 500 steht kurz davor. Der Deutsche Aktienindex dagegen steht moderat, die chinesischen Börsen stark unter Verkaufsdruck. Absicherungen wie Gold werden verkauft.

Die Weltbörsen gehen vor Trump 2.0 in Deckung. Für die Wall Street ist ein Wechsel von Demokraten zu Republikanern statistisch das beste aller Börsenszenarien. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass Trump den Kongress auf seine Seite ziehen und dann voll durchregieren kann. Das scheint der Wall Street unerwarteterweise zu schmecken. In der Vergangenheit war ein geteilter Kongress statistisch besser für die Börsen, da er für Kontinuität stand. Das scheint jetzt anders zu sein. Die Wall Street wünscht sich Wechsel und Aufbruch.

Was der DAX davon hält, ist klar. Während man in New York auf wirtschaftliche Chancen, mehr Wachstum und politische Dynamik setzt, könnte die Verunsicherung in Frankfurt kaum größer sein. Die Bundesregierung ist gerade jetzt mit sich selbst beschäftigt. Mit Trump als Präsident werden die Töne aus Washington in Richtung Deutschland bald ganz anders klingen. Im Moment kann man nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm kommt.

Nach dieser Devise könnten Anleger geneigt sein, in den DAX einzusteigen, in der Hoffnung, dass der Index gegenüber den starken Kursgewinnen in New York Aufholpotenzial hat. Doch bestenfalls ist der DAX jetzt nur noch der Nachzügler. Die Zugpferde sind jetzt an der Wall Street. Dort spielt weiter die Musik.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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