Analyse
16:02 Uhr, 22.12.2022

AMC - Was für ein Wahnsinn, mir fehlen die Worte!

Erst am Dienstag äußerte sich der CEO von AMC und zeigte sich enttäuscht über die Kursdifferenz der beiden Aktiengattungen AMC und APE. Diese Differenz dürfte sich bald erledigt haben.

Erwähnte Instrumente

  • AMC Entertainment Holdings
    Kursstand: 1,320 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings Inc
    ISIN: US00165C3025Kopiert
    Kursstand: 4,570 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings - Kurs: 1,320 $ (NYSE)
  • AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 4,570 $ (NYSE)

Erst am Dienstag schrieb ich über die AMC-Aktie und die massive Verwässerungstaktik des Managements mit der neugeschaffenen Aktiengattung. Und wunderte mich über die Aussage des CEOs, der sich über die starke Differenz der AMC-Aktien und der zweiten Aktiengattung mit dem Kürzel "APE" mokierte. Zwei Tage später wird nun klar, was Adam Aron mit seinem Statement andeutete.

Denn der absolute Hammer folgt heute und damit kurz vor Weihnachten in einer ausführlichen Meldung. Die wichtigste Botschaft: Die inzwischen stark verwässerte Aktiengattung "APE" soll wieder mit der AMC-Aktiengattung verschmolzen werden. Zuvor werde es aber eine erneute Kapitalerhöhung über 110 Mio. USD geben. Hierfür sollen APE-Aktien zu einem Kurs von 0,66 USD an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Hintergrund: Antara, ein Gläubiger von AMC, wird 100 Mio. USD an Schulden, die 2026 fällig geworden wären, gegen 91 Mio. USD Eigenkapital in Form von APE-Aktie tauschen. AMC wiederum baut damit 100 Mio. USD an Schulden ab. Der Clou: Zugleich wird AMC, wohl auch auf Drängen von Antara, die APE-Aktien wieder mit den AMC-Aktien fusionieren. Erst im August hatte AMC die APE-Aktien überhaupt ins Leben gerufen. Nun scheint das Verwässerungsprogramm, zumindest mit dieser Gattung, zu enden.

Wie viele Aktien gibt es inzwischen?

Bei den zahlreichen Verwässerungsschritten ist es inzwischen unklar, wie viele Aktien AMC überhaupt ausstehen hat. Bekannt ist, dass es zum Zeitpunkt der Abspaltung von APE 517 Mio. Aktien jeder Gattung gab, also insgesamt, 1,03 Mrd. Nun ist die Frage, wie viele APE-Aktien neu emittiert wurden. Geht man davon aus, dass es mittlerweile rund 1 Mrd. APE-Aktien gibt, käme man auf insgesamt 1,5 Mrd. Aktien. Nun kann man spekulieren, wo ein fairer Preis liegt. Bei 4 USD wäre AMC 6 Mrd. USD wert, das ist utopisch. Bei 2 USD wären es 3 Mrd. USD, was immer noch viel wäre. Interessanterweise läge dort auch ein charttechnischer Zielbereich. Es ist in jedem Fall wahrscheinlich, dass sich die AMC-Aktie und die APE-Aktie irgendwo in der Mitte treffen werden. Daher springen die APE-Aktien heute auch trotz der Verwässerung um 90 % nach oben.

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Nach der Zusammenlegung plant das Management einen 1:10-Reverse-Split durchzuführen. Demnach würde sich die Aktienanzahl zehnteln und der Kurs um das Zehnfache steigen. Eine solche Maßnahme würden die Verantwortlichen wohl nicht planen, würden sie von einem hohen Aktienkurs nach der Zusammenlegung ausgehen.

Fazit: Ich habe in meinen über 20 Jahren an der Börse schon viel erlebt, aber solch ein Gebaren eines Managements wie das von AMC hat schon Seltenheitswert. Die Anteilseigner werden hier regelrecht ausgequetscht. Ich hoffe in jedem Fall, durch meine Artikel den ein oder anderen Anleger zumindest vor Schlimmerem bewahrt zu haben. AMC-Aktionäre sollten, falls noch nicht geschehen, ihre Aktien in jedem Fall abstoßen. Ein Kurs von 4,50 USD wird nach der Zusammenlegung nicht zu halten sein.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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