Analyse
07:30 Uhr, 25.07.2023

AMC - So könnte es laut Wedbush weitergehen!

Das Schauspiel rund um die AMC-Aktie(n) geht weiter. Überraschend hat ein Gericht dem geplanten Aktienzusammenschluss einen Riegel vorgeschoben. Die A-Shares gehen durch die Decke, die Shorties müssen eindecken.

Erwähnte Instrumente

  • AMC Entertainment Holdings
    Kursstand: 1,632 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings Inc
    ISIN: US00165C3025Kopiert
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  • AMC Entertainment Holdings - Kurs: 1,632 € (XETRA)
  • AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 5,850 $ (NYSE)

Update 25.7., 07:30 Uhr: Im gestrigen Handel stiegen die A-Shares von AMC um knapp ein Drittel, die APEs gingen unverändert aus dem Handel. Inzwischen hat sich mit Wedbush ein Analystenhaus zum Drama rund um den Aktienzusammenschluss geäußert. Analystin Alicia Reese kommentiert:

"Sie (Richterin Morgan Zurn) lehnte den Vorschlag im Wesentlichen ab, weil er den Vorzugsaktionären die Möglichkeit nehmen würde, gesonderte Ansprüche gegen AMC einzureichen. Ein Teil dessen, was den Richter beeinflusste, waren die fast 3.000 Personen, die Briefe schickten, um die Meinung zu beeinflussen, vermutlich aus Sorge um eine weitere Aktienverwässerung.“

AMCs Cashbestand war im März von 631,5 auf 495,6 Mio. USD zusammengeschrumpft. Geht es in diesem Tempo weiter, wird es finanziell bald eng. Weitere Verwässerungen werden so oder so anstehen, so Reese: „Was den Aktionären von AMC möglicherweise nicht klar ist, ist, dass AMC gezwungen sein wird, deutlich mehr APE-Aktien auszugeben, um den bevorstehenden Bargeldbedarf zu decken, wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, APE-Aktien umzuwandeln. Dies wird zu einer deutlich stärkeren Verwässerung der gesamten ausstehenden Aktienzahl des Unternehmens führen.“

Weitere APE-Aktien beim aktuell niedrigen Kurs auszugeben, wäre in der Tat fatal. Für 200 Mio. USD müsste AMC weitere 111 Mio. APEs ausgeben. Bereits aktuell gibt es 930 Mio. APEs. Doch was passiert, wenn es doch noch zur Aktienzusammenlegung kommt?

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Reese: "Wenn das passiert, würden sich die 518 Millionen ausstehenden AMC-Aktien im Verhältnis 10 zu 1 auf 52 Millionen ausstehende AMC-Stammaktien aufteilen. Von den 930 Millionen ausstehenden APE-Aktien von AMC würden 93 Millionen in AMC-Stammaktien umgewandelt, was ab dem Datum des Inkrafttretens der Umwandlung zu einer Gesamtzahl von 145 Millionen ausstehenden Aktien führen würde, wenn APE-Aktien nicht mehr gehandelt würden.“ stock3 bleibt für euch am Ball.


Update 24.7., 16:04 Uhr: Nach der Twitternachricht von CEO Adam Aron ist nun endlich auch das "offizielle Dokument" in den SEC-Filings auf der AMC-Seite auffindbar. Neben dem bekannten Statement heißt es in der Meldung:

Das Gericht hielt vom 29. bis 30. Juni 2023 Vergleichsanhörungen ab, um zu prüfen, ob der Vergleich gemäß der Vereinbarung genehmigt werden soll. Am 21. Juli 2023 gab das Gericht eine Stellungnahme ab, in der es unter Berufung auf Probleme mit dem Umfang der im Rahmen des vorgeschlagenen Vergleichs angestrebten Freigabe die Genehmigung des Vergleichs ablehnte. Am 22. Juli 2023 reichten die Parteien einen Nachtrag zur Vereinbarung ein, um die vom Gericht aufgeworfenen Probleme im Zusammenhang mit dem Umfang der Freigabe zu klären und beantragten, dass das Gericht den Vergleich mit der im Nachtrag dargelegten überarbeiteten Mitteilung genehmigt. Sofern und bis das Gericht die Status-Quo-Anordnung nicht aufhebt, wird das Unternehmen die Änderung der Gründungsurkunde des Unternehmens zur Durchführung der Aktienerhöhung und des Reversesplits, die zuvor von den Aktionären genehmigt wurden oder die Umwandlung von AMC-Vorzugsaktien (APEs) in A-Aktien, nicht einreichen. Ebenfalls wird das Unternehmen nicht die vorgesehene Zahlung für die Beilegung eines Rechtsstreit begleichen.

Über die Details der Nachbesserung schweigt sich AMC dagegen aus. AMC-Aktien steigen zur Stunde rund 15 %, die APEs verlieren rund 5 %. stock3 hält euch wie gewohnt auf dem Laufenden.


Update 24.7., 7:30 Uhr: Eine offizielle Meldung seitens AMC steht noch aus, doch hat das Unternehmen anscheinend einen neuen Vergleichsvorschlag unterbreitet. In einem offenen Brief an die Aktionäre erläutert CEO Adam Aron: "Gestern haben wir zusammen mit den Klägern beim Gericht in Delaware eine Änderung der rechtlichen Freigabe im Zusammenhang mit der Beilegung des Rechtsstreits in Delaware eingereicht, um die geäußerten Bedenken des Gerichts auszuräumen."

Und es eilt, denn AMC ist dringend auf neue Gelder angewiesen. Aron formuliert es so: "Um AMCs Shareholder Value langfristig zu schützen, müssen wir in der Lage sein, weitere Kapitalerhöhungen durchzuführen". Bleiben Kapitalerhöhungen aus, könnte AMC 2024, spätestens aber 2025, das Geld ausgehen.

Die genauen Eckpunkte des neuen Vorschlags sollen im Laufe des Tages veröffentlicht werden. stock3 wird weiter berichten.


Kurz nach Börsenschluss in den USA folgte gestern ein weiterer Short-Squeeze bei der AMC-Aktie, der sich gewaschen hatte. Morgan Zurn, eine Richterin in Delaware, hat einen 129 Mio. USD schweren Vergleich zwischen der hochverschuldeten Kinokette und ihren Aktionären abgelehnt. Eine Einigung hätte den Weg für einen geplanten Zusammenschluss von A-Aktien und Vorzugsaktien, den "APEs", frei gemacht.

Knackpunkt: Ihrer Meinung nach hätte AMC die Zustimmung der APE-Aktionäre nicht ausreichend eingeholt. Unter anderem hatte AMC viele APE-Aktien an den befreundeten Hedgefonds Antara Capital verkauft, der auf der außerordentlichen Hauptversammlung wenig überraschend für einen Zusammenschluss abgestimmt hatte. Zwar hätten die Parteien versucht, sich über einen Vergleich zu einigen. Gegen diesen Vergleich, der eine Entschädigungszahlung der A-Aktionäre vorgesehen hätte, gingen aber mehr als 2.800 Einsprüche von Aktionären ein. Das Interesse an dem Fall sei "beispiellos" gewesen, so Zurn.

Kurios: Noch im Juni hatte sich ein vom Gericht befragter Experte, der die Einwände der Aktionäre prüfen sollte, für den Deal ausgesprochen. Zurn entschied sich folglich gegen diese Expertenempfehlung.

Shorties zahlen ein

Viele Marktteilnehmer hatten auf eine Annäherung der Kurse der beiden Aktiengattungen spekuliert, waren vor allen Dingen in den A-Aktien short gegangen. Die Kosten dafür waren regelrecht in die Höhe geschnellt. Kein Wunder also, dass nach dem Gerichtsurteil im nachbörslichen Handel Leerverkäufer sich massiv eindecken mussten. Die A-Aktie stieg um über 60 %. Die APEs dagegen verloren rund 15 % an Wert.

AMC selbst hat sich zum Urteil noch nicht geäußert. Inwiefern das Management rund um CEO Adam Aron nun einen weiteren Anlauf bezüglich eines Aktienzusammenschlusses unternehmen möchte, ist offen. Klar ist jedoch: AMC benötigt dringend Geld. Davor hat das Unternehmen sich durch wiederholte Ausgabe neuer APE-Aktien Kapital besorgt. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass das in Zukunft auch weiter so leicht funktionieren wird.

Der ursprüngliche Plan lautete, nach dem Aktienzusammenschluss eine große Kapitalerhöhung durchzuführen, um den Schuldenberg von 5 Mrd. USD etwas zu reduzieren.

Fazit: AMC ist immer wieder für eine Überraschung gut, auch wenn es dieses Mal vorrangig ein Gericht in Delaware war. Zum wiederholten Male verbrennen sich Shortseller die Finger bei der Aktie. Der Meme-Titel bleibt ein Spielball für Zocker. stock3 bleibt für euch am Ball.

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