Analyse
10:08 Uhr, 12.08.2023

AMC - A-Aktien crashen, APEs explodieren! Gericht sagt ja!

Endet die Posse um den Aktienzusammenschluss bei AMC nun endlich? Wie Bloomberg berichtet, hat das Gericht in Delaware wohl endlich grünes Licht gegeben. Dementsprechend stark bewegen sich A-Aktien und APEs.

Erwähnte Instrumente

  • AMC Entertainment Holdings Inc
    ISIN: US00165C3025Kopiert
    Kursstand: 5,260 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings
    Kursstand: 1,578 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 5,260 $ (NYSE)
  • AMC Entertainment Holdings - Kurs: 1,578 € (XETRA)

Es gibt kaum ein Thema, an dem stock3 zuletzt so nahe dran war wie am geplanten Aktienzusammenschluss von A-Shares und APE-Aktien der finanziell in Schieflage befindlichen US-Kinokette AMC. Gleich von mehreren Seiten wurden wir diesbezüglich zitiert. Danke an dieser Stelle dafür, das spricht für die Qualität unserer Artikel. Das Auf und Ab war aber auch an Spannung kaum zu überbieten. Nun scheint endlich Gewissheit zu herrschen.

Denn wie Bloomberg berichtet, hat ein Gericht den Schritt am Freitag final genehmigt. Eine nachgebesserte Version sieht eine Kompensation an A-Aktionäre in Form von Aktien in einer Höhe von 129 Mio. USD vor. Noch im Juli hatte Richterin Morgan Zurn einen ersten Vergleichsentwurf als unzureichend abgelehnt. Das Ja von Zurn war aber die Bedingung dafür, dass die auf einer außerordentlichen Hauptversammlung genehmigte Kapitalmaßnahme, die mehrere Schritte umfasst, überhaupt umgesetzt werden durfte.

Es kann losgehen!

Wie geht es nun voraussichtlich weiter? Lest dazu noch einmal diesen Artikel aus dem Januar! Im SEC-Filing hieß es damals: "Wenn der Vorschlag zur Aktienerhöhung genehmigt wird, würde die Gesamtzahl der zur Ausgabe genehmigten Aktien von 524.173.073 auf 550.000.000 steigen. Wenn die Vorschläge zur Änderung der Charta angenommen und umgesetzt werden würden, würde die Anzahl unserer ausstehenden Stammaktien zum 8. Februar 2023, dem Stichtag für die außerordentliche Hauptversammlung, von 517.580.416 auf ca. 51.758.042 sinken und die 9.298.497 A-Aktien (vertreten durch 929.849.612 APEs) werden zum Stichtag in 92.984.970 Stammaktien umgewandelt, was zu einer Gesamtsumme von ungefähr 144.743.012 ausstehenden Stammaktien führen würde."

Bis auf den Stichtag, der sich verschoben hat, bleibt das Prozedere gleich. Auf der einen Seite erfolgt also ein 10:1-Reversesplit, auf der anderen Seite kann AMC weiter massiv verwässern, da das genehmigte Kapital sich nun auf bis zu 550.000.000 Aktien beläuft. Weitere 405 Mio. Aktien (Stand Januar) könnten in den folgenden Monaten und Jahren also ausgegeben werden. Das dürfte den Kurs langfristig weiter belasten.


Ein Beispiel: Der Reverseplit erfolgt zu 3 USD je Aktie. Das würde nach der Maßnahme einen Kurs von 30 USD ergeben. Bei rund 145 Mio. ausstehenden Aktien wäre AMC mit 4,35 Mrd. USD bewertet. Auf der anderen Seite könnte AMC noch rund 400 Mio. Aktien in den Umlauf bringen, was bei 30 USD 12 Mrd. USD entsprechen würde. Das ist natürlich alles Theorie, zeigt aber, was auf die Aktionäre perspektivisch noch zukommen könnte.


Kurzfristig nähern sich die Kurse beider bisherigen Aktiengattungen massiv an. Die AMC-A-Aktien fielen am Freitag nachbörslich um 25 %, die APE-Aktien stiegen um knapp ein Viertel. Genau auf diese Möglichkeit hatte stock3 wiederholt hingewiesen. Ein genauer Zeitplan für die Umsetzung des Reversesplits und der Aktienzusammenlegung wurde von AMC aber bislang noch nicht kommuniziert. Eine Stellungnahme des Unternehmens ist spätestens am Montag zu erwarten.

Fazit: Es scheint, als würde der Zock mit den APE-Aktien aufgehen. Dass bei AMC aber alles möglich ist, haben die vergangenen Monate gezeigt. Aufgrund der weiter drohenden massiven Verwässerungen bleibt der Titel ein heißes Eisen.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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