Analyse
09:50 Uhr, 31.01.2023

AMC - Die Aktienzusammenlegung wird konkreter

Im Dezember rätselte stock3 noch, wie viele Aktien bei AMC überhaupt umgehen. Nun liegen konkrete Zahlen vor, die unsere Vermutung bestätigen.

Erwähnte Instrumente

  • AMC Entertainment Holdings
    Kursstand: 2,330 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings Inc
    ISIN: US00165C3025Kopiert
    Kursstand: 5,010 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AMC Entertainment Holdings - Kurs: 2,330 $ (NYSE)
  • AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 5,010 $ (NYSE)

Vor gut einem Monat berichtete stock3 über die geplante Aktienzusammenlegung der Aktiengattungen AMC und APE bei der Kinokette AMC. Nun hat das Unternehmen ein SEC-Filing vorgelegt. Das Vorhaben wird konkreter.

AMC hat eine außerordentliche Hauptversammlung für den 14. März angesetzt. Auf dieser sollen vorrangig diese beiden Punkte beschlossen werden:

  1. Erhöhung der Zahl der genehmigten Aktien (AMC-Aktiengattung) von 524.173.073 auf 550.000.000
  2. Durchführung eines 10:1 Reversesplits

AMC macht in den Filings klar: Beide Vorschläge müssen von den Aktionären abgesegnet werden. Gibt es nur die Zustimmung für einen der beiden Punkte, wird das Vorhaben der Aktienzusammenlegung zunächst scheitern. Auch ist nun klar, wie viele Aktien es aktuell bereits gibt. Mein Tipp im Dezember waren 1,5 Mrd. Im Filing heißt es konkret: "Wenn der Vorschlag zur Aktienerhöhung genehmigt wird, würde die Gesamtzahl der zur Ausgabe genehmigten Aktien von 524.173.073 auf 550.000.000 steigen. Wenn die Vorschläge zur Änderung der Charta angenommen und umgesetzt werden würden, würde die Anzahl unserer ausstehenden Stammaktien zum 8. Februar 2023, dem Stichtag für die außerordentliche Hauptversammlung, von 517.580.416 auf ca. 51.758.042 sinken und die 9.298.497 A-Aktien (vertreten durch 929.849.612 APEs) werden zum Stichtag in 92.984.970 Stammaktien umgewandelt, was zu einer Gesamtsumme von ungefähr 144.743.012 ausstehenden Stammaktien führen würde."

Auf Basis dieser Kalkulation sind aktuell also rund 1,45 Mrd. Aktien (AMC und APE) im Umlauf.

Die Verwässerungen gehen weiter

Auch macht AMC keinen Hehl daraus, dass es wohl weitere Aktienverwässerungen der dann zusammengelegten Aktiengattung geben wird: "Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und der Umsetzung der Vorschläge zur Satzungsänderung und nach der Wirksamkeit des Reverse-Splits und der Umwandlung der APE-Aktien erwarten wir ca. 144.743.012 ausgegebene und ausstehende Stammaktien, so dass ein Restbetrag von 405.256.988 Stammaktien genehmigt und nicht für einen bestimmten Zweck reserviert ist (bis auf 1.283.131 Stammaktien, die für die Ausgabe im Rahmen von Aktienvergütungsprogrammen reserviert sind).

Was heißt das nun im Klartext? Knapp 145 Mio. Aktien wird es nach den Maßnahmen von AMC geben. Würde der Aktienkurs der AMC-Gattung bei 5 USD verweilen und sich die APE-Shares der 5-USD-Marke annähern, läge der Kurs nach dem Reversesplit bei 50 USD, was eine Marktkapitalisierung von 7,25 Mrd. USD ergeben würde. Bei 3 bzw 30 USD wären es 4,35 Mrd. USD. Würde AMC nun weiter voll verwässern, könnten weitere 400 Mio. Aktien auf den Markt kommen, und die Marktkapitalisierung selbst bei einem Kurs von 30 USD auf 16,5 Mrd. USD explodieren. Das zeigt, dass die Aktionäre, selbst wenn die Entschuldung gelingen würde, weiter die Zeche zahlen werden. Denn selbst in einem guten Jahr hat AMC in der Vergangenheit nicht mehr als 200 Mio. USD an Free Cashflow generiert.

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Für ein Investment ist die Aktie also denkbar ungeeignet. Wer dagegen auf das Event und die Zusammenlegung zocken möchte, sollte, wenn überhaupt, die APE-Aktien wählen und auf eine Annäherung der beiden Aktienkurse spekulieren. Die Gefahr: Scheitert die Abstimmung, könnte die Aktiengattung schnell wieder in den Pennystockbereich abrutschen.

Fazit: Endlich wartet AMC mit konkreten Zahlen bei den ausstehenden Aktien auf. Diese schockieren einmal mehr. Bereits jetzt gibt es 1,45 Mrd. Aktien bzw. nach dem Reversesplit 145 Mio. Es könnten bis zu 550 Mio. Aktien werden, würde das Management die Verwässerungsstrategie voll ausnutzen. Die Aktie bleibt ein reiner Zockerwert.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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