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09:58 Uhr, 02.05.2013

Am Ende gewinnen die Qualitätsunternehmen

Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Die Aktienmärkte befinden sich weiter im Aufwind - und das trotz einiger fundamentaler und technischer Warnsignale. Doch die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass auf hohe Kursgewinne zum Jahresbeginn stets eine Korrektur folgte. Auch wenn die Weltwirtschaft im letzten Jahr Fortschritte gemacht hat, ist Gegenwind für die US-Konjunktur nicht auszuschließen, schreibt Sanjay Natarajan, Institutional Equity Portfolio Manager bei MFS Investment Management.

Gründe seien steigende Ölpreise, automatische Haushaltskürzungen aufgrund des Sequesters und höhere Lohnsummensteuern. All dies könne den privaten Verbrauch schwächen und damit das Umsatzwachstum der Unternehmen verringern. Nach der Gläubigerbeteiligung an der Rettung Zyperns befürchteten Anleger Dominoeffekte, so dass sich die Anleihe-Spreads ausgeweitet hätten. Dem gegenüber stünden bessere Konjunkturindikatoren in Japan und vielleicht ein stärkeres Wachstum der Unternehmensgewinne, heißt es weiter.

„Die technischen Indikatoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Kursverlusten: Der Volatilitätsindex VIX liegt auf einem Fünfjahrestief. Die Renditen einiger europäischer Staatsanleihenmärkte sind wieder auf ihre Januartiefs gefallen und sowohl Dow Jones als auch S&P 500 haben ihre Höchststände aus dem Jahr 2007 übertroffen. Langfristig betrachtet halte ich die Bewertungen aber noch immer für günstig. Doch so lange sich das Gewinnwachstum nicht beschleunigt, rechne ich nicht mit einem weiteren Rückgang der Risikoprämien. Die jüngsten Kursgewinne waren zu einem wesentlichen Teil steigenden Bewertungen zu verdanken. Aber wie gesagt, mit weitem Anlagehorizont bewegen sie sich noch auf einem vernünftigen Niveau“, so der Aktienexperte.

„Vieles spricht dafür, dass das Wachstum in den USA etwas zulegt, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2013. Die Gewinnmargen könnten hingegen unter Druck geraten. Dennoch bevorzugen wir weiterhin den amerikanischen Markt. In Europa sind Umsätze und Bewertungen leicht schwächer als in den USA. Und sie sind nicht mehr so attraktiv wie vor dem Beginn der Rallye im letzten Jahr. Alles in allem raten wir davon ab, auf einen weiteren Anstieg des Gesamtmarkts zu setzen. Stattdessen sollten Anleger eine kluge Einzelwertauswahl anstelle eines Engagements am Gesamtmarkt vornehmen. Angesichts der nur schwach wachsenden Weltwirtschaft würden wir weiterhin in günstig bewertete, wachsende Qualitätsunternehmen investieren, die Dividenden zahlen“, so Natarajan.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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