ALZCHEM - Rüstungsfantasie treibt immer weiter an
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- AlzChem Group AGKursstand: 146,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- AlzChem Group AG - WKN: A2YNT3 - ISIN: DE000A2YNT30 - Kurs: 146,000 € (XETRA)
Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 19,6 % nach 18,1 % im Vorjahr. Der Konzerngewinn legte um 14 % auf 30,5 Mio. EUR zu. Auch beim Umsatz verzeichnete das Unternehmen mit 287,6 Mio. EUR eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 286,3 Mio. EUR.
Spezialchemikalien als Wachstumstreiber
Wachstumstreiber bleibt das strategisch zentrale Segment Specialty Chemicals. Hier erzielte Alzchem ein Umsatzplus von 9 % auf 194,6 Mio. EUR, das Segment-EBITDA stieg um bemerkenswerte 18 % auf 53,9 Mio. EUR – die Marge erreichte damit 27,7 %. Besonders gefragt waren erneut Kreatin-Produkte „Made in Germany“ im Bereich Human Nutrition. Auch das Geschäft mit kundenspezifischer Lohnsynthese (Custom Manufacturing) legte nach Jahren der Zurückhaltung spürbar zu.
Demgegenüber lastete das konjunkturelle Umfeld auf dem Segment Basics & Intermediates: Der Umsatz sank um 14 % auf 78,2 Mio. EUR, das EBITDA schrumpfte auf 1,3 Mio. EUR. Belastend wirkten insbesondere die schwache Nachfrage aus der europäischen Stahlindustrie sowie zunehmender Preisdruck durch asiatische Anbieter. Hinzu kamen anhaltend hohe Energiekosten.
Die Finanzlage des Konzerns bleibt trotz deutlich gestiegener Investitionen robust. Der operative Cashflow erhöhte sich auf 71,2 Mio. EUR, getragen vornehmlich durch Kundenanzahlungen in Höhe von 51 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem laufenden Ausbau der Nitroguanidin-Produktion (Verteidigung). Der Free Cashflow belief sich auf solide 30,7 Mio. EUR – nach 51,4 Mio. EUR im Vorjahr.
Das Großprojekt zur Kapazitätserweiterung in Deutschland verläuft planmäßig. Nach dem Baustart zu Jahresbeginn wurden mittlerweile sämtliche Genehmigungen eingeholt. Die Finanzierung erfolgt zu wesentlichen Teilen durch Kundenbeiträge sowie Fördermittel der EU, ergänzt um Eigenmittel. Weitere Zuschüsse von Abnehmern flossen auch im zweiten Quartal. Der Fortschritt der Bauarbeiten zeigt sich auch im spürbar gestiegenen Investitions-Cashflow.
Auch auf internationaler Ebene treibt Alzchem den Kapazitätsausbau voran. In Kooperation mit dem US-Verteidigungsministerium soll eine weitere Nitroguanidin-Anlage in den Vereinigten Staaten entstehen. Nachdem bereits im ersten Quartal mehrere Standorte evaluiert wurden, befindet sich das Projekt nun in der engeren Auswahlphase. Die finale Standortentscheidung wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet. Die Auswahl soll bis spätestens Ende 2026 abgeschlossen sein, ein möglicher Baubeginn ist für Ende 2029 vorgesehen.
Vor diesem Hintergrund bestätigt Alzchem die Jahresprognose: Erwartet wird ein organisches Umsatzwachstum um rund 5 % auf etwa 580 Mio. EUR sowie ein EBITDA-Anstieg um rund 7 % auf rund 113 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge soll bei etwa 19,5 % liegen.
"Unser konsequenter Fokus auf margenstarke Spezialchemie zahlt sich aus – auch in einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld“, erklärte CEO Andreas Niedermaier. "Die starke Ergebnisentwicklung im Segment Specialty Chemicals bestätigt einmal mehr die Tragfähigkeit unserer strategischen Ausrichtung auf wachstumsstarke Nischenmärkte mit hoher Innovationsdynamik.“
Fazit: Die Alzchem-Aktie wird als Rüstungsplay an der Börse gespielt, dabei erzielt das Unternehmen den Großteil seiner Umsätze ganz woanders. Dennoch, die Fantasie, dass der Verteidigungsbereich zu einer weiteren Wachstumssäule mutiert, ist ganz klar eingepreist. Mit einem KGV von 22 für das kommendes Geschäftsjahr ist die Aktie mehr als ausreichend gut bezahlt. Ich würde nicht einsteigen wollen. Erst Kurse zwischen 100 und 120 EUR könnten m.E. wieder bessere Chancen bieten.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 554,00 | 579,00 | 625,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 5,31 | 5,82 | 6,60 |
KGV | 28 | 25 | 22 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,80 | 1,90 | 2,10 |
Dividendenrendite | 1,22% | 1,28% | 1,42% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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