Analyse
12:20 Uhr, 15.11.2022

ALZCHEM - Einsteigen oder abwarten?

Der Spezialchemiekonzern kann im bisherigen Jahresverlauf auf ein dynamisches Wachstum verweisen. Die Alzchem-Aktie kam in den letzten Tagen ordentlich in Fahrt.

Erwähnte Instrumente

  • AlzChem Group AG
    ISIN: DE000A2YNT30Kopiert
    Kursstand: 17,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • AlzChem Group AG - WKN: A2YNT3 - ISIN: DE000A2YNT30 - Kurs: 17,200 € (XETRA)

Vor allem dank Preiserhöhungen stiegen die Erlöse in den ersten neun Monaten um über 31 Prozent auf 409,0 (Vorjahr 311,24) Mio. EUR, davon entfielen 139,19 (VJ 95,92) Mio. EUR auf das dritte Quartal. Dazu trugen beide Geschäftsbereiche fast gleichermaßen bei. Im etwas größeren Segment Specialty Chemicals stieg der Umsatz auf 214,46 (VJ 163,22) Mio. EUR und im Segment Basics & Intermediates auf 174,93 (VJ 128,71) Mio. EUR. Positiv anzumerken ist, dass Alzchem über eine sehr breite Kundenbasis aus unterschiedlichen Branchen wie z. B. Pharma, Automotive, Metallurgie, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik, Tiernahrung etc. verfügt und mit den Top 10-Kunden nur etwa 30 Prozent des Umsatzes generiert werden.

EBITDA runter, Nettoergebnis rauf

Das EBITDA ging in den ersten drei Quartalen leicht auf 47,03 (VJ 49,55) Mio. EUR zurück, was einer Marge von 11,50 (VJ 15,92) Prozent entsprach. Hier wirkten sich die stark gestiegenen Energiepreise und die damit einhergehenden höheren Materialkosten negativ aus. Auffallend ist die doch sehr unterschiedliche Margenstärke der beiden Geschäftsbereiche. Während sich die Marge bei Basics & Intermediates auf überschaubare 0,61 (VJ 7,56) Prozent beläuft, liegt sie bei Specialty Chemicals mit 21,09 (VJ 23,80) deutlich höher.

Aufgrund von Zinsänderungseffekten verbesserte sich das Finanzergebnis auf 4,04 (VJ minus 0,37) Mio. EUR deutlich, was sich in einem etwas höheren Neunmonatsergebnis von 23,35 (VJ 21,88) Mio. EUR niederschlug. Pro Alzchem-Aktie wurden 2,29 (VJ 2,14) EUR verdient.

Aufgrund des gestiegenen Working Capitals ging der freie Cashflow signifikant auf minus 36,30 (VJ 3,26) Mio. EUR zurück. Im Gegenzug stieg die Verschuldung, sodass sich das Verhältnis Verschuldung zum EBITDA auf 1,5 (VJ 0,8) beinahe verdoppelt hat. Zum Jahresende wird jedoch wieder eine Verbesserung dieser Relation angestrebt.

Die Prognose für 2022 wurde vom Vorstand bestätigt. Für den Umsatz werden ca. 520 Mio. EUR in Aussicht gestellt bei einer stabilen bis leicht abnehmenden EBITDA-Marge, die im Vorjahr bei 14,7 Prozent lag. Die EBITDA-Spanne wird auf 57,0 bis 68,0 Mio. EUR. veranschlagt, wobei derzeit eher mit dem Erreichen des unteren Rands gerechnet wird.

Fazit: Alzchem ist ein gut aufgestelltes Unternehmen, das in seinen Bereichen jeweils zu den TOP 1 bis 3 gehört. Die chemische Industrie ist als sehr energieintensive Branche natürlich stark von den steigenden Energiekosten betroffen. Alzchem ist es bislang jedoch relativ gut gelungen, die gestiegenen Kosten durch Preiserhöhungen zumindest zum Teil zu kompensieren. Dennoch zeigen sich die Analysten für das kommende Jahr eher skeptisch. Mit einem erwarteten 2023er KGV von 12 ist die Alzchem-Aktie nicht teuer, aber auch nicht wirklich günstig. Beobachten und auf eventuelle Rücksetzer warten, erscheint hier sinnvoll zu sein.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 422,30 520,0 557,48
Ergebnis je Aktie in EUR 2,72 2,46 1,40
KGV 6 7 12
Dividende je Aktie in EUR 1,00 0,85 0,65
Dividendenrendite 5,81 % 4,94 % 3,78 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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