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14:15 Uhr, 10.12.2008

Allianz / Dresdner erwartet kurze scharfe Rezession

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft durchläuft nach Ansicht der Volkswirte von Allianz und Dresdner Bank eine scharfe, aber nicht sehr lang andauernde Rezession. Derzeit gebe es in Deutschland einen markanten Produktionseinbruch, bis Mitte 2009 komme es dann zu einer starken Zurückhaltung bei den Investitionen, teilte die Dresdner Bank am Mittwoch mit. Die bisherigen Boom-Branchen wie Automobile und Maschinenbau seien dabei besonders stark vom Abschwung betroffen. "Die Erwartungen der Unternehmen sind abgestürzt und vermitteln eine Skepsis wie kaum in den vergangenen Jahrzehnten. Ölpreisschock und Euro-Höhenflug wirken noch nach, verstärkt durch den globalen Erwartungsschock der Finanzmarktkrise", sagte Michael Heise, Chefvolkswirt von Allianz und Dresdner Bank unter Hinweis auf einen Vergleich der Rezessionen in Deutschland seit Anfang der siebziger Jahre.

Trotz der düsteren Lage warnt Heise vor Schwarzmalerei. Heise zufolge ist schon ein beachtlicher Teil der Rezession vorüber. Nimmt man Deutschland als Beispiel, so dauerten der Analyse der Volkswirte von Allianz und Dresdner Bank zufolge die bisherigen Rezessionen zwischen zwei und vier Quartalen. "Für eine kurze scharfe Rezession mit einer Erholung im Verlauf von 2009 sprechen auch die weltweit sehr expansive Geldpolitik, gewaltige fiskalische Konjunkturstützungspakete sowie die historisch niedrigen Zinsen", so Heise. Vor allem aber führten die dramatisch gesunkenen Ölpreise 2009 zu einer Entlastung des BIP um reichlich ein Prozent und stellten somit ein eigenes Konjunkturprogramm dar. Positiv zu werten sei auch, dass Ertragslage und Eigenkapitalausstattung der Unternehmen in vielen Ländern besser seien als in früheren Rezessionen. Für Länder, die in den vergangenen Jahren von einem Immobilien- und Kreditboom begünstigt worden seien, müsse allerdings mit einer deutlichen Konsolidierung und schwächerem Wachstum in den nächsten Jahren gerechnet werden.

Heise geht ferner davon aus, dass der Dax im ersten Quartal 2009 seinen Boden erreichen und es zu einer Erholung am Aktienmarkt kommen wird. Auf kurze Sicht werde jedoch die Unsicherheit hoch bleiben. "Die nächsten drei Monate werden von massiver Volatilität geprägt sein", sagte Heise. Der Dax werde sich in dieser Zeit voraussichtlich in der Spanne von 4.200 bis 4.800 Punkten bewegen, prognostiziert der Volkswirt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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