ALLGEIER – Sportliche Bewertung und Bafin-Untersuchung
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- Allgeier SE - WKN: A2GS63 - ISIN: DE000A2GS633 - Kurs: 32,100 € (XETRA)
Klar, das Management von Allgeier hat die letzten Jahre eine tolle Erfolgsgeschichte geschrieben. Doch hohe Firmenwerte in der Bilanz, Finanzschulden und eine offene Bafin-Untersuchung sind nicht gerade die Kombination, die in Krisenzeiten Anleger jubeln lässt.
Die Bafin-Untersuchung ist das geringste Problem
Der Bafin-Untersuchung messe ich dabei das aktuell geringste Problem zu. Hier soll untersucht werden, ob Allgeier die Abspaltung von Nagarro korrekt bilanziert hat und ob man dies auch zum richtigen Zeitpunkt getan hat. Selbst wenn es zu Beanstandungen kommen sollte, dürfte das keinen großen Einfluss auf das operative Geschäft nehmen. Die Untersuchung erscheint mir eher als ein unangenehmes Ärgernis.
Kritischer sollten Anleger eher hinterfragen, ob die 278 Mio. EUR Firmenwerte, die per 31. März in der Bilanz stehen, auch bei einer wirtschaftlichen Eintrübung Bestand haben werden. Diese übersteigen das Eigenkapital von 165 Mio. EUR aktuell bei weitem. Keine Überlegung, die man sich in guten Zeiten machen muss, aber wenn es hart auf hart kommt, stellt dies ein Risiko dar.
Insbesondere ist das Risiko greifbar, wenn sich Anleger die Verschuldung vor Augen halten. Rund 115 Mio. EUR hat man aktuell offen. Auch kein Problem in guten Zeiten. Aber das Geschäftsmodell, welches stark auf Buy & Build und zahlreiche Übernahmen setzt, könnte dadurch etwas ausgebremst werden. Die Banken schauen mittlerweile genauer hin und würden bei weiteren Übernahmen sicherlich auch gerne eine Eigenkapitalspritze sehen. Die Verschuldung mit dem zweifachen EBITDA geht in normalen Zeiten aber voll in Ordnung.
Ein KGV von etwa 24 für das laufende Jahr und 16 für das Jahr 2023 sind auch nicht mehr aus der Welt. Dennoch, es finden sich attraktivere Unternehmen am Markt, die aktuell weniger Risiko in den Büchern haben.
Fazit: Ich empfehle Anlegern aktuell eher einen Blick auf Cancom. Hier ist genau das Gegenteil der Fall. Das Unternehmen hat viel Cash für günstige Übernahmen in der Hinterhand und ist kein Bittsteller bei den Banken. Zudem könnte Cancom mit dem schnell wachsenden Cloud-Geschäft punkten, das sich besser prognostizieren lässt als die Beratungsumsätze von Allgeier. Wer die Aktie im Depot hat, kann sie aber halten. Der Text stellt ausdrücklich keine Verkaufsempfehlung dar.
Jahr | 2021 | 2022* | 2023e* |
Umsatz in Mio. EUR | 403,00 | 490,00 | 550 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,80 | 1,35 | 2,00 |
Gewinnwachstum | -25,00 % | 48,15 % | |
KGV | 18 | 24 | 16 |
KUV | 0,9 | 0,7 | 0,7 |
PEG | neg. | 0,3 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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